11.10.2025
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CARRIE RICKEY: AGNÈS VARDA - FILMEMACHERIN KÜNSTLERIN FEMINISTIN
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Die Filmkritikerin Carrie Rickey hat mit viel Feingefühl die Lebensgeschichte der Filmemacherin Agnès Varda, die als Wegbereiterin der Nouvelle Vague und das Independent-Kinos nachgezeichnet. Agnès Varda wurde am 30. Mai 1928 in Llsesne nahe der belgischen Hauptstadt Brüssel geboren. Die Tochter eines Griechen und einer Französin gilt heute als eine Schlüsselfigur des modernen Films. Vor dem Krieg floh die Familie mit fünf Kindern aus Belgien an die französische Mittelmeerküste nach Sète. Hier und in Paris ging sie zur Schule, studierte dann an der Sorbonne und École du Louvre Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie, absolvierte eine Fotolehre. Den Theaterregisseur Jean Vilar lernte sie 1948 kennen, der ihr den Auftrag erteilte, das von ihm geleitete Festival von Avignon mit Fotos zu dokumentieren. Einige Jahre später, Vilar hatte das Pariser Théâtre National Populaire (TNP) übernommen, wurde Varda die offizielle Theaterfotografin. Auch für Zeitschriften war sie als Fotoreporterin tätig, bereiste China, Afrika, die USA wie auch die Sowjetunion.
In den fünfziger Jahren waren Agnès Varda, Chris Marker und Alain Resnais in Paris ein loser Verbund von Filminteressierten, die später die »Groupe Rive Gauche« genannt bezeichnet wurde, sich so um von der Gruppe der Zeitschrift »Cahiers du cinéma« abhob, die schließlich den Kern der Gruppe Nouvelle Vague bildete. Auch Varda hatte ein Interesse an dem bewegten Bild, gründete1954 die Filmproduktion Tamaris Film. Mit einem geringen Budget drehte sie am Mittelmeer um Sète den Spielfilm »La Pointe-Courte«. Angeregt dazu hat sie ein Roman von William Faulkner. Bei der Herstellung des Films wurde sie unterstützt von Resnais der Filmschnitt und den Vertrieb übernahm.
Die amerikanische Filmkritikerin Carrie Rickey zeichnet in ihrem Buch mit großem Feingefühl Agnès Vardas Lebensgeschichte nach, wie sie als Frau und Künstlerin gegen die Widerstände ankämpfte. Sie heiratet 1962 den Regisseur Jacques Demy, der ihre Tochter Rosalie adoptiert. Im Oktober 1972 wird ihr gemeinsamer Sohn Mathieu geboren. Er wird Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur.
Mit Claude Lelouch, Jean-Luc Godard und Chris Marker ist sie an dem Dokumentarfilm »Fern von Vietnam« beteiligt. Es ist der erste Film, der sich kritisch mit dem Vietnamkrieg beschäftigt. Bis kurz vor ihrem Tod am 29. März 2019 arbeitet sie. Auf dem Pariser Cimetière Montparnasse befindet sich ihr Grab.
Mit ihrer Filmografie endet die Biografie von Agnès Varda.
khw
CARRIE RICKEY: AGNÈS VARDA -
FILMEMACHERIN KÜNSTLERIN FEMINISTIN
E.A. Seemann Henschel, Leipzig 2025
312 Seiten - zahlreiche Foto - 28,00 EUR
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