01.09.2025
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Cartoon: Der Abgrund des Vergessens
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Seit dem Übergang von der Franco-Diktatur zur Demokratie, in spanisch „la transiscón“, sie begann am Tag seinem Tod am 20. November 1975 und endete mit dem Wahlsieg der Partido Socialisita Obrero Español im Dezember 1982. Umgesetzt werden musste auch Francos Testament mit Forderung einer Instituellen Monarchie. Dafür stimmten der Franco-Anhänger und Rechtskonservative ehemalige Franco-Minister Manuel Fraga Iribarne der Jura studierte, begann seine politische Laufbahn während der Franco Diktatur als Mitglied der faschistischen Falange. Er wurde 1951 Generalsekretär des Instituto de Cultura Hispánica (Institut der Hispanischen Kultur), eine falangistisch dominierte Institution für die internationale Zusammenarbeit in der spanischen Welt, diese natürlich unter der ideologischen Führung Spaniens. Jahre später übernahm Fraga Aufgaben im Erziehungsministerium und im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Cortes, des spanischen Parlaments. Von 1962 bis 1969 war er Minister für Tourismus und Informationen. Das war eine besondere Aufgabe, in diesen Jahren begann der Tourismusboom nach Spanien. Somit war er direkt verantwortlich für die restriktive Presse- und Informationspolitik Spaniens. Trotz internationaler Proteste wurde der spanische Kommunist Julián Grimau García hingerichtet. In der Mehrzahl wurde mit der Garotte hingerichtet.
Auch in der Spiegel-Affäre, es ging um den Beitrag „Bedingt abwehrbereit“, spielte Fraga eine bei der Festnahme des Redakteurs Conrad Ahlers am 27. Oktober 1962 in Torremolinos/ Andalusien eine Rolle. Seine Festnahme wurde vom Verteidigungsminister Franz Josef Strauß veranlasst. Es gab eine große Protestwelle in der Bundserepublik, Strauß verlor sein Ministeramt.
Am Mittelmeer in Spanien kam es am 17. Januar 1966 bei Palomares - einem kleinen Ort zwischen den Provinzen Andalusien und Murcia - zum Absturz eines Bombers des Strategic Air Command der US Air Force. Das Flugzeug zog mit vier Wasserstoffbomben seine Runden, dann kollidierte es mit einem Tankflugzeug in der Luft. Beide Flugzeuge stürzten ins Mittelmeer ab. Keine der Wasserstoffbomben mit 100-fachen Sprengkraft der Hiroshima-Bombe explodierte. Aber zwei Zünder der Bomben mit mehreren Kilo des radioaktives Plutonium-239 gefüllt explodierten, verteilten sich im Mittelmeer und in der Landschaft. Das alles passierte in der Hochzeit des Kalten Krieges, da die USA zur Abschreckung täglich ihre A- und Wasserstoffbomber an den Grenzen zur Sowjetunion fliegen lies. Damit nach dem Absturz der Flugzeuge der Touristenstrom nicht unterbrochen wurde, gab Franco Fraga den Befehl, gemeinsam mit dem US-Botschafter in Madrid an der Stelle im Mittelmeer für die internationale Presse an der Stelle zu baden, wo die Flugzeuge ins Mittelmeer gefallen sind. Nur das von Franco befohleneaden fand 35 km weiter entfernt vor dem Parador von Mojacár, einem staatlichen Hotel, statt.
Persönlich hatte ich auch mit Fraga zutun. Im Frühjahr 1979 drehte ich in der Aula der Universität von Barcelona ein Konzert des katalanischen Sänger Raimon. Die katalonische Sprache wie auch Baskisch und Galeo waren von Franco verboten. Dabei war der Diktator Franco in Ferrol in Galicien geboren, wo Galeo gesprochen wird. Ohne Kontakt zu Fraga und seinen Genehmigungen bin ich eingereist und habe ich in schwarz/weiß gefilmt. Nach den Aufnahmen wurde uns „gesteckt“, wir sollten so schnell wie möglich ausreisen. Ich hatte noch ein Guthaben von KLM konnte die US-Dollar für einen Flug mit dem kompletten Material von Barcelona nach Köln nutzten. Eine spätere Reise 1978 zur Grünen Küste Spaniens war der Franco-Faschismus bereits Geschichte.
Manuel Fraga gründete nach Francos Tod 1976 die rechtskonservative Partei Alianza Popular (Volksallianz) wurde durch Umbenennung 1989 die christdemokratische Partido Popular. Das das Vermächtnis Francos umgesetzt wurde ist eine der Taten von Manuel Fraga.
Das Autorenteam Paco Roca – Zeichnungen - Rodrigo Terrasa – Text – versetzen den Leser in dem September 1940 wo José Celda von franquistischen Sicherheitskräften gemeinsam elf weiteren Männern erschossen wurde. Der Band bringt die Tat wieder zurück, ist erlebte spanische Geschichte. Für alle Spanienurlauber zu empfehlen.
khw
Cartoon: Der Abgrund des Vergessens
Aus dem Spanischen von André Höchemer
Mitarbeit: Heike Drescher, Nele Heitmeyer,
Minou Zaribal, Olav Korth
Verlag Reprodukt GmbH
Gottschedstr. 4 / Aufgang 1
13357 Berlin – Berlin 2025
297 Seiten – 34,00 EUR
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