19.09.2025
Eva Schmidt: NEBEN FREMDEN – Roman

Die österreichische Schriftstellerin wurde am 17. Mai 1952 in Lustenau/Vorarlberg geboren, ist eine Verfasserin erzählender Prosa und von Hörspielen.

In ihrem neuen Roman „Neben Fremden“ erzählt Eva Schmidt eindringlich und wie nüchtern vom Abschied und Verlust. Im Klappentext heißt es: „Rosa war Krankenpfleger, seit sie in Pension ist, hat sie nur mehr wenig mit Menschen zu tun. Die einzige Freundin ist eine ehemalige Kollegin, die Nachbarn halten sie auf Distanz, dabei möchte sie nur helfen. Das Verhältnis zur Mutter war nie gut, es wird nicht besser, seit diese auf Hilfe angewiesen ist und die Tochter mehr und mehr zu vereinnahmen versucht. Und auch einen Mann gibt es, aber der ist verheiratet.

Als er überraschend stirbt, bleibt Rosa nur der Campingbus, den er ihr einmal geschenkt hat. Doch was soll sie damit? Ist er eine Chance auf ein anderes Leben, vielleicht die letzte? Als sie den Aufbruch wagt, erreicht sie ein Brief von ihrem Sohn, der den Kontakt zu ihr abgebrochen hat. Er wollte nicht mehr mit ihr zu tun haben. Nun weiß sie immerhin, wo erlebt.“

Es ist eine Geschichte, die sich heute so oder ähnlich überall zuträgt. Die Familie haben sich vereinzelt, Eltern und Kinder leben weit auseinander, nicht nahe bei. Auch der Stress trägt dazu bei. Schwer lassen sich heute noch intakte Familien der Lebensgemeinschaften finden. Für ältere Frau einen Freund oder Lebenspartner finden ist auch nicht einfach, hängt häufig von einem Zufall ab, auch ob man den nächsten Morgen mit ihm aufwachen will. Das Thema Abschied, Verlust, Verbundenheit wie auch Nähe wird in der Gesellschaft bei dem Abbau von Sozialem noch stärker werden.

Ein lesenswerter und empfehlenswerter Roman, der auch über den Zustand der Gesellschaft berichtet.
khw


EVA SCHMIDT: NEBEN FREMDEN – Roman

Verlag Jung und Jung Salzburg, 2025
182 Seiten – 24,00 EUR