15.09.2025
Wolfgang Engler: Brüche – Ein ostdeutsches Leben

Wolfgang Engler wurde 1952 in Dresden geboren, ist ein Hochschullehrer für Kultursoziologie und Ästhetik sowie Publizistik. Von 2005 bis 2017 war er Rektor der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Auch war er Gasastdozent an der TU Hannover und der Goethe-Universität in Frankfurt/Main und arbeitet als Gastredakteur im Feuilleton der Hamburger Wochenschrift „Die Zeit“. In seiner Publikation „Bürger, ohne Arbeit“ fordert er die Neuausrichtung der Gesellschaft von einem Recht auf Arbeit zu einem Recht auf Einkommen.

Ausgangspunkt von Wolfgang Englers Selbstreflektionen ist eine schwere Depression wegen der er sich zur Zeit der Corona- Pandemie mehrere Male in eine klinische Behandlung begab. Das führte zu einer Rückschau auf das eigene Leben.

In der Rückschau findet Engler sein Leben eigentlich ganz in Ordnung. Aufgewachsen in einem SED-Funktionärshaushalt, gehört er zu den wenigen aus der DDR, denen es gelingt, die Karriere auch nach den Umbrüchen der Wende fortzusetzen. In der Republik kann er Philosophie studieren, landet in der Akademie der Wissenschaft, wird Dozent in der Hochschule für Schauspiel „Ernst Busch“ und ist ab 1992 hier Professor, von 2005 bis zu seiner Emeritierung 2017 der Rektor.

Der Autor glorifiziert die DDR in seinem Buch nicht. Erst eine Gastprofessur an der Universität Sankt Gallen in der Schweiz zeigt ihm, wie Elitenbildung heute funktioniert und was Universitäten dazu beitragen. Das ist hier anders als in der vergangenen DDR, wo Arbeiterkinder in allen Bereichen in dem studieren konnten.

Ein lesenswertes Buch über die DDR damals mit großer Offenheit geschrieben.
khw


Wolfgang Engler: Brüche
Ein ostdeutsches Leben

Aufbau Verlag, Berlin 2025
347 Seiten – 22,00 EUR