06.11.2024
JIM DINE - DOG ON THE FORGE – Hund auf der Schmiede

Der US-amerikanische Künstler Jim Dine zeigte auf der 60. Internationalen Kunstaustellung – LA BIENALE DI VENEZIA im PALAZZO ROCCA vom 20.April bis zum 21.Juli 2024 seine neuesten Arbeiten. Darunter Bronzeskulpturen, Gemälde und Zeichnungen, diese speziell für Venedig. Die Ausstellung vom Göttinger Drucker, Verleger und Gründungsdirektor des Kunsthauses Göttingen Gerhard Steidl kuratiert. Die Ausstellung präsentierte 32 neue Werke des Künstlers neben Gemälden, Zeichnungen, Bronze- und Holzskulpturen auch eine beeindruckende Außeninstallationen von großflächigen Bronzeskulpturen. Der Kurator Gerhard Steidl ließ sich von Dines Odysseen zwischen den USA und Europa sowie von seinem lebenslangen Engagement für das Konzept der visuellen, kulturellen und sprachlichen Hybridisierung inspirieren. Jim Dine: „Mein ganzes Leben lang war ich in Bewegung. Es fällt mir schwer, still zu sitzen. Es ist eine hyperaktive Eigenschaft, würde ich sagen. Ich habe es immer genossen von Studio zu Studio, von Land zu Land zu gehen. Für mich ist Reisen wie die Verwendung von Rot. Es ist eine andere Sache, das Bild zu machen.“

Die Jim Dine Ausstellung in dem Palazzo aus dem 14. Jahrhundert am Canale Grande in Venedig aufgebaut ist, hier trifft das Neue auf die alte venezianischer Kunst, reflektieren Jim Dines persönliche Geschichte und Perspektive. Auf eine Frage zu seinen neuen Gemälden antwortet der Künstler: „Ich bin daran interessiert, Bilder zu malen, die dich bewegen werden.“ Die Ausstellung ist als poetische Reise konzipiert, vermittelt aber auch sein Wissen über die europäische Kunstgeschichte.

Jim Dine wurde am 16. Juni 1935 in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio geboren und ist ein Hauptvertreter der Pop Art. Seine künstlerische Praxis umfasst Malerei, Zeichnungen, Druckgrafik, Skulpturen und Fotografie. Zu seinen frühen Arbeiten zählen Assemblagen und Happenings, das änderte sich in den letzten Jahren, zunehmend tritt er in Publikationen und Lesungen wie auch als Poet auf.

Seine künstlerische Ausbildung bekam er im Alter von 16 Jahren bei Abendkursen an der Art Academy of Cincinnati während Jim Dine noch die Schule besuchte. In dieser Zeit fiel ihm ein Exemplar des Buches „Modern Prints and Drawings“ von Paul J. Sachs in die Hände, wo ihm besonders die Holzschnitte der deutschen Expressionisten, u.a. Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Max Beckmann stark beindruckten. Auch Dine begann selbst Holzschnitte anzufertigen. Seine künstlerische Laufbahn begann 1958 mit seinem Umzug nach New York. In diesem Jahr gründete er mit Claes Oldenburg die Judson Gallery in Greenwich Village. Dines erste Ausstellung fand 1960 in der Reuben Gallery mit der Performance „Car Crash“ statt. Das Herz benutze Dine als Motive – ein mit rotem Satin ausgestopftes Herz – für William Shakespeare's „Sommernachtstraum“ im Actors´Workshop in San Franzisco, wofür er das Bühnenbild entworfen hatte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Herz so Dine, für ein universellen Symbol, auf das ich Farbe auftragen konnte. Der Künstler hatte von 1993 bis 1995 eine Professur an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg und von 1995 – 1996 an der Hochschule der Künste Berlin.
khw


JIM DINE DOG ON THE FORGE – Hund auf der Schmiede
Mit Texten von Jim Dine und Gerhard Steidl in englischer Sprache

Steidl Verlag, Göttingen 2024
176 Seiten – farbig illustriert – 25,00 EUR