31.08.2024
René Aguigah: JAMES BALDWIN – Der Zeuge – Ein Portrait

Der Schriftsteller James Baldwin (1924 – 1987) gehört zu den wichtigsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Bereits zu seinen Lebzeiten machten ihn seine Romane «Giovannis Room» und «Another Country» sowie der Essay «The Fire Next Time» berühmt. Sie brachten dem Mann auch auf das Cover des «Time Magazine». Aber James Baldwin war schwarz und schwul, und die Gesellschaft in der er lebte war rassistisch und schwulenfeindlich. Aus dieser Spannung ist ein einzigartiges Werk entstanden.

James Baldwin wurde am 2. August 1924 in Harlem, New York City geboren, verstarb am 1. Dezember 1987 in Staint-Paul-de Vence in der Provence -Alpes-Côte d'Azur, Frankreich. Viele seiner Arbeiten behandeln Themen wie Rassismus und Sexualität. Seine Erzählungen sind berühmt für den persönlichen Stil, in dem Fragen der Identität von Schwarzen und Homosexuellen und damit verbundener sozialer und psychologischer Druck zur Sprache kommen. Das lange bevor die soziale, kulturelle und politische Gleichstellung dieser Gruppen erkämpf wurde.

René Aguigah, 1974 in Würzburg geboren, ist der Sohn einer Deutschen und eines Togolesen als Vater. Er absolvierte in Bochum und Dortmund ein Studium der Geschichte, Philosophie und Journalistik. Erste Erfahrungen sammelte er bei einem Volontariat bei der Thüringer Allgemeinen in Erfurt und Weimar. Seit 1996 schreibt er als Kulturjournalist für Zeitungen wie taz, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Frankfurter Rundschau. Für den WDR 3 war er von 2002 bis 2005 als Redakteur und Moderator für die Sendungen „Kritisches Tagebuch“ und „Gutenbergs Welt“ tätig. Auch arbeitete er für die monatlich erscheinende Kulturzeitschrift „Literaturen“ von 2005 bis 2009 als Sachbuchautortätig. Seit 2010 leitet er beim DLF Kultur das Resort „Kultur und Gesellschaft. Seit 2013 ist er Mitglied der Jury für den „Preis der Leipziger Buchmesse“.

René Aguigah ist in seinem James Baldwin Portrait „Der Augenzeuge“ der Meinung, dass Baldwins Literatur stets sehr nahe an seinem eigenen Leben sich manifestierte, aber ist vor allem nah an der Wirklichkeit. Sein Realismus ist keine Behauptung, lässt seine Figuren mit ihren Widersprüchen leben. Dabei war Baldwin immer ein Wanderer zwischen den Welten, das als Schriftsteller und Aktivist.

Wohl fremdelte die Blackpower-Bewegung mit Baldwins Queerness und die schwule Bewegung. Die Stars im politischen Kampf in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts waren Martin Luther King und Malcolm X, die sich beide für Veränderungen in die Politik begaben. Sie wurden erschossen, Malcolm X am 21.März 1965 von 3 Attentäter, Martin Luther King am 4. April 1968.

René Aguigah „JAMES BALDWIN – Der Zeuge“ ist ein lesenswertes Portrait eines wichtigen Amerikaners, der sich für Minderheiten einsetzte. Lesenswert.
khw


René Aguigah: JAMES BALDWIN – Der Zeuge – Ein Portrait

Verlag C.H. Beck, München 2024
234 Seiten – 20 Abbildungen – 24,00 EUR