02,05.2024
Pedro Almodóvar: Der letzte Traum – Erzählungen

Pedro Almodóvar gilt als der international bekannteste spanische Filmregisseur des zeitgenössischen Kinos. Er wurde am 25. September 1949 mit dem Namen Pedro Almodóvar Caballero in der Munipicio Calzada de Calatrava in der Provinz Ciudad Real geboren. Pedro ist der älteste Sohn einer Landarbeiterfamilie, die als er acht Jahre wurde, in die Provinz Extremadura zog. Hier besuchte er zuerst die Grundschule der Salesianer, dann die weiterführende Schule der Franziskaner. Durch seine schlechten Erfahrungen mit seiner religiösen Erziehung verlor er seinen Glauben, findet am Film Interesse, besucht regelmäßig in der Hauptstadt der Provinz Cáceres das Kino.

Im Alter von 16 Jahren verlässt er die Familie, geht nach Madrid, schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch. Bevor Pedro eine Stelle bei der Telefónica annahm, war er Kurzfilmer, Comicschreiber, Schauspieler und Musiker. Die feste Arbeit erlaubte ihm, sich abends und auch nachts, dem Schreiben von Geschichten und Vorlagen für Filme zu versuchen. In diesen Jahren entsteht eine Fortsetzungsgeschichte für die Zeitschrift „La Luna“ über die Erlebnisse seines Ego Patty Diphusa. Nach dem Ende der Franco-Diktatur beginnt Almodóvars filmische Karriere als Untergrundkünstler der „Movida madrileña“ die alles Schrille, Exaltierte und Hedonistische durchleben will, außerdem ist er noch Mitglied der freien Theatergruppe „Los Goliardos“. Mit seinem ersten Spielfilm: „Pepi, Luci, Bomy otras chicas del montón“ (Pepi, Luci, und der Rest der Bande) wird Pedro Almodóvar über Spanien hinaus bekannt. Gemeinsam mit seinem Bruder Agustín Almodóvar die 1985 gegründete Filmproduktion „El Desoe“ (Das Verlangen) produziert bis heute alle Pedro Almodóvar Filme. Als Jury-Präsident der Internationalen Filmfestspiele von Cannes war er 2017 mit dem Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig für sein Lebenswerk ausgezeichnet 2019.

Zwölf Erzählungen hat Pedro Almodóvars „Der letzte Traum“, die witzig und geistreich dem Leser etwas über Spanien wie über den Autor mitteilen. Keine Geschichten aus seinen Filmen. In der letzten Erzählung „Ein schlechter Roman“: „Es gibt nichts Gegensätzlicheres zu einem Romanautor als einen Regisseur/Drehbuchautor. Der Regisseur ist eine Person der Tat und muss unerbittlich sein, wenn es darum geht, Sätze, Reaktionen, Szenen und Ganze Figuren zu kürzen. Denn der Regisseur ist ein Sklave der Geschichte, die er erzählen will und um das zu tun, muss er auf Hunderte Fragen (das ist keine Übertreibung) aller beteiligten Teams eingehen.

Er hatte nie genügend Zeit, und die Ortswechsel sind bei Studiodrehs vielleicht nicht besonders groß, dafür aber zahllos. Hat man ein Haustier, kann man es nicht mitnehmen.

Ein Dutzend wunderbare, lesenswerte Geschichten von Pedro Almodóvar.
khw


Pedro Almodóvar: Der letzte Traum – Erzählungen
Aus dem Spanischen von Angelica Ammar

S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main
223 Seiten – 24,00 EUR