02,05.2024
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Arno Rink: Ich bin kein moderner Künstler –
Tagebücher, Skizzenbücher, Notizen, Briefe 1960 – 2017
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Eine Biografie über den Leipziger Maler Arno Rink ist erschienen. Es sind die persönlichen Beiträge von Christine Rink, Rosa Loy und Neo Rauch, die den Blick auf den Künstler geben. Arno Rink, am 26. September 1940 in Schlotheim/Thüringen geboren, gestorben am 5. September 2017, hat Tagebüchern, Notizen und Briefe hinterlassen, die in seine Biografie eingingen.
Im Vorwort schreibt Christine Rink: „Ein halbes Jahrhundert haben wir zusammengelebt. Ich war ein wichtiger Bestandteil seines Lebens und Wirkens – war Ehefrau und Mutter seiner Kinder Marie-Thérèse und Daniel, war geliebte Feindin und streitbare Partnerin, war oft auch Motivation und Modell für seine Bilder. Nach dem existenzbedrohenden Krankheitsausbruch war ich ihm Halt, der berühmte «Fels in der Brandung».“ Die Künstlerin Rosa Loy: „Es ist einer der seltenen Tage im Jahr, wo wir Schnee haben, und es ist Christine Rinks Geburtstag. Dieses Schneelicht in der dunklen Zeit lässt mich an Arno denken, der beileibe kein Winterfreund war.“ Und Neo Rauch ergänzt: „Am Tage Deines Todes schrieb ich meine erste Tagebuchseite. Noch ganz im Banne des Erlebten stehend, brachte ich meine Wahrnehmungen zu Papier, ganz schlicht – wenn ich sie jetzt lese – ergreifend.“
Arno Rinks schriftlicher Nachlass in drei Teilen, die Studienjahre 1960–1967, freiberuflich und Berufung als Professor für Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst 1968–1997 und das Alterswerk ab 1998- 2017 eingefügt vermitteln dem Leser das Private des Künstlers.
Das Jahr1989 ist das Schicksalsjahr der DDR. Im Frühjahr feiert die Hochschule ihr 225-jähriges Jubiläum mit der Ausstellung Hochschule für Grafik und Buchkunst von 1945 bis 1989, auch den Ruf einer der ältesten Kunsthochschulen in Europa zu sein. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 geschieht das Unvorstellbare, der Fall der Berliner Mauer.
Die kommenden Wochen sind turbulent, Arno Rink als Rektor gelingt es, die Hochschule durch die politischen und gesellschaftlichen Wirren der kommenden Monate zu bringen, behält er sein Amt. Im Jahr 2005 folgt seine Emeritierung, führt die Meisterklasse bis 2007 weiter. Auch das sei zu erwähnen, 1978 den Kunstpreis, 1984 den Nationalpreis der DDR.
Die veröffentlichte Biografie Arno Rinks zeigt seine umfangreichen Facetten als Künstler und Lehrer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, das Tagebuch schreibt. Teilt auch mit, dass er seit neun Jahren unter einer Krebserkrankung lebt. Im Mai 2008 steht, dass der PSA-Wert um ein Drittel gesunken ist. Dann sind es die Chemo-Tage, die er im Tagebuch notiert. Für Arno Rink wird der Prostatakrebs immer bedrohlicher, helfen soll die Nuklearmedizin. Am 25. Juli 1915 findet eine seit langem geplante Arno Rink Ausstellung in der Kunsthalle Rostock mit 100 Arbeiten statt. Trotz Krankheit ist er zur Eröffnung anwesend. Zur Ausstellung der Katalog Arno Rink – Malerei und Zeichnungen.
Bis kurz vor seinem Tod führt er Tagebuch und es entstehen Bilder. Zahlreich in der Biografie seine Werke, schwarzweiß und farbig, Skizzen, mit Kugelschreiber, Tusche und Öl, dazu Fotos.
Mit diesem Buch macht Christine Rink Arnos Aufzeichnungen allgemein zugänglich. Damit teilt sie seinen großen Reichtum an Gedanken, Hoffnungen, Träume wie auch Ängste mit. Seine Tagebücher sind das Selbstporträt, der einzig das Glück gepaart mit Zufriedenheit in seiner Kunst, der Malerei fand. Über meinem Schreibtisch hängt eine Grafik handschriftlich mit einem Bleistift geschrieben „Bauernkrieg“ Rink 76 „Anlässlich unserer 2. Begegnung in Leipzig zur Dok-Woche ganz herzlich Arno.“ Für mich ist Arno Rink er ein moderner Künstler.
khw
Arno Rink: Ich bin kein moderner Künstler
Tagebücher Skizzenbücher Notizen Briefe 1960 – 2017
Hirmer Verlag, München 2024
400 Seiten – sw und farbige Fotos, Zeichnungen, Bilder – 34,90 EUR
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„Bauernkrieg“ Rink 76
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