30.04.2024
Roman Köster: Müll – Eine schmutzige Geschichte der Menschheit

Der Autor Roman Köster, geboren am 5. August 1975 in Bielefeld, studierte nach seinem Abitur von 1995 bis 2002 Deutsch und Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Mit der Arbeit „Die Konzentrationsbewegung in der Dortmunder Brauindustrie 1914 -1924“ bekam er das Erste Staatsexamen. Von 2003 bis 2008 war er an der Universität Frankfurt wissenschaftliche Hilfskraft, dann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, wo er promoviert wurde. Von April 2008 bis 2009 Mitarbeiter am Centre for Business History an der University of Glasgow, danach bis 2016 an der Universität der Bundeswehr in München für Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte, hier wird er 2015 habilitiert. Nach zwei Vertretungen an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg ist Roman Köster seit 2020 Mitarbeiter der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit dem Schwerpunkten Wirtschafts-, Umwelt- und Technikgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert.

Roman Köster hat eine spannende und lesbare Geschichte über den Müll geschrieben. Von den Urzeiten bis heute gibt der Abfall auch vielfältige Hinweise auch unsere Geschichte. Im Vorwort schreibt Köster: „Mensch und Müll – sie führen eine lange und intime Beziehung. Wo Müll ist, da sind Menschen. Menschen produzieren immer Müll.“ In seinem Sachbuch stellt er den Müll im Wandel der Zeiten vor, auch wie es dazu kommt. Roman Kösters Buch zur Globalgeschichte des Mülls, das von der Frühgeschichte bis heute.

Zu den großen Aufgaben der Menschen gehört es noch immer, Müll zu sammeln, zu entsorgen, zu recyceln, ohne die Umwelt zu vergiften oder dass der Müll im Meer landet.

Das Buch beschreibt auch, wie es zu den gegenwärtigen Müllproblemen kommt, die noch immer dramatisch zu nehmen. Waren es im Jahr 2016 nach Schätzungen der Weltbank 2,01 Milliarden Tonnen Hausmüll, werden es weltweit 2050 etwa 3,4 Milliarden Tonnen allein an Hausmüll sein, der Industriemüll nicht mitgezählt. Heute geht es darum, den Müll zu reduzieren, nur danach sieht es nicht aus. Erinnern wir uns an das Seveso-Unglück vom Juli 1976. Das hochgiftige Dioxins TCDD wurde 20 Kilometer von Mailand freigesetzt. Ein ähnliches passierte auch auf der Mülldeponie in Hamburg Georgswerder, die nur 5 Kilometer von der Hamburger City entfernt ist. Die Sanierung und damit Sicherung der Mülldeponie kostete über 100 Millionen, damals noch D-Mark aus Steuern.

Ein Buch über den Müll, von den Anfängen, dem Industriezeitalter bis zum heutigen Massenkonsum. Lesenswert.
khw


Roman Köster: Müll
Eine schmutzige Geschichte der Menschheit

Verlag C.H. Beck, München 2023
422 Seiten – 40 sw Abbildungen – 29,00 EUR