18,05.2024
JOSEF ACKERMANN: MEIN WEG

Der Schweizer Bankmanager Josef Meinhard Ackermann wurde am 7. Februar 1948 in Walenstadt im Kanton St. Gallen geboren. Nach seinem Abitur studierte er an der Universität St. Gallen Wirtschafts- und Sozialwissenschaft, schloss mit einem Lizentiat in Fachrichtung Bankwirtschaft ab. Ackermann wurde dann an der Universität St. Gallen wissenschaftlicher Assistent für Volkswirtschaftslehre und hier mit seiner Arbeit „Einfluss des Geldes auf das reale Wirtschaftsgeschehen“ zum Dr. oec. promoviert.

Der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat seine Autobiografie geschrieben. Im Vordergrund stehen seine Erfolge, reflektiert der Schweizer nicht seine Fehler. Die Karriere beginnt 1963 als Präsident der Generaldirektion schweizerische Kreditanstalt/Credit Suisse. Im Juli 1996 verlässt er wegen unterschiedlicher Auffassungen den Verwaltungsrat der Bank. Noch im selben Jahr wird Ackermann Vorstand der Deutschen Bank in Frankfurt/Main. Das Jahr 2006 wird zum Höhepunkt seiner Karriere als Banker. Im Luxushotel Grosvenor House am Hyde Park in London überreicht ihm Princess Anne den Preis als beste Bank des Jahres der Fachzeitschrift „International Financing Review“, den sogenannten Oscar der Finanzbranche. Keine 10 Jahre später steckt die Deutsche Bank in einer existenzbedrohenden Krise. Die US-Bankenaufsicht stellt der Bank wegen ihres unkorrekten Verhaltens am Hypothekenmarkt 2016 eine Dollarbuße von 14 Milliarden. Hätte die Deutsche Bank diesen Betrag gezahlt, wäre sie bei dieser Summe überfordert gewesen.

In diesem Jahr war Ackermann bereits nicht mehr bei der Bank, aber die Vorfälle, die zur Strafe führten, wurden noch zu seiner Amtszeit begangen.

Die Deutsche Bank hatte Ackermann bereits 2012 verlassen, wurde für ein Jahr Präsident der Zürich Versicherungsgruppe in der Schweiz, um danach Präsident des Verwaltungsrates der Bank of Cyprus bis 2019 zu werden. In er Biografie bezeichnet er Zypern als das Land der Aphrodite. Sein letzter Arbeitstag bei der Bank of Cyprus ist der 14. Mai 2019.

Das Ende der Credit Suisse (CS) erlebt Josef Ackermann am 19. März 2023 im TV bei seinem Besuch in Helsinki. An diesem Tag wird das zweitgrößte Finanzinstitut CS nach 167 Jahren von der UBS übernommen. Ackermann schreibt: „Es ist eine Notoperation, um das Finanzsystem nicht zu gefährden“, denn die CS gehört zu den weltweit 30 wichtigen systemrelevanten Banken. Sie ist »too big to fail« – zu groß, um sie in Konkurs gehen zu lassen.

Eine Biografie, in der sich Josef Ackermann als Banker und Insider mitteilt.
khw


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