21.04.2024
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MANFRED KRUG: »Mir fällt gerade ein…« – EIN SAMMELSURIUM
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Der Schauspieler Manfred Krug wurde am 8. Februar 1937 in Duisburg geboren, starb am 21. Oktober 2016 in Berlin. Bis zur Übersiedelung in die BRD war Krug einer der bedeutendsten Künstler in der Deutschen Demokratischen Republik, die es seit dem 3. Oktober 1990 durch ihren Beitritt in die Bundesrepublik nicht mehr gibt – nur noch in der Erinnerung, das es einmal zwei Deutsche Staaten gab.
Krug benutzte als Pseudonym in der DDR als Liedertexter Clemens Kerber und als sein Interviewer den Namen Isa Karfunkelstein.
Krugs Kindheit war bereits ein hin und her ab 1939 nach dem die Familie von Duisburg über Georgsmarienhütte nach Henningsdorf bei Berlin umgezogen war. Aus Angst vor den Russen wurde Manfred nach Duisburg zur Großmutter geschickt als die Stadt aber bombardiert wurde, ging es wieder zurück. Das Kriegsende erlebte er in Hennigsdorf. Später wurde die Ehe der Eltern geschieden, Manfred blieb beim Vater, der mit seinem Sohn aus Westdeutschland im Jahr der Gründung der DDR 1949 wieder zurückkehrte. Nach der Schule begann er eine Lehre als Stahlschmelzer im Stahl- und Walzwerk in Brandenburg an der Havel, machte auch an der Abendschule das Abitur. Begann an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin ein Studium, das er abbrechen musste. Ihm wurde nach einem Vorsprechen einen Part aus dem Bühnenstück Tanja von Alexei Arbusow von Bertolt Brecht und seinem Assistenten Peter Voigt wurde Krug 1955 für eine Monatsgage von 250 Mark als Eleve beim Berliner Ensemble engagiert. Bis 1957 blieb er hier. Ab 1957 gab es für ihm Rollen bei der DEFA und dem Fernsehfunk. Einer der erfolgreichsten war der Fran Beyer Film „Fünf Patronenhülsen“ – eine Geschichte der Internationalen Brigaden im Kampf gegen Franco im Spanischen Bürgerkrieg. Ein weitere Fran Beyer Film, „Spur der Steine“ wurde 1966 in der DDR verboten. Als Jazzsänger war er ebenso populär wie als Schauspieler. Für den fünfteiligen Fernsehfilm „Wege übers Land“ wurde Manfred Krug mit dem Nationalpreis ausgezeichnet.
Im Jahr 1976 solidarisiert er sich mit dem ausgebürgerten Wolf Biermann, das beutet für ihn das Ende seiner Karriere in der DDR, stellt seinen Ausreiseantrag, verlässt die DDR am 20. Juni 1977. Hier setzt er als Schauspieler seine Arbeit fort, nimmt auch Aufträge für Werbung an, so für Pan Am, für den Börsengang der Deutschen Telekom. Nach den Verlusten der T-Aktie entschuldigt sich er sich bei den Aktionären der Aktie für die Verluste. Zehn Jahre später bezeichnete der die Werbespots als seinen größten Fehler.
Das Sammelsurium ist ein Hinweis auf die Sammelleidenschaft von Manfred Krug. So beschreibt es die Herausgeberin des Buches Krista Maria Schädlich Manfred Krug. Stets war auf der Jagd nach Kleinodien, Erkenntnissen und Anekdoten. Der Bank enthält schönsten Fundstücke und Geistesblitze aus seinem Nachlass. Es sind Zeugnisse von Manfred Krugs großer Leidenschaft für alles was geschmackvoll ist. Der Maler und Grafiker Moritz Götze hat den Band entsprechende Radierungen angefügt. Lesenswertes Buch, das auch Erklärung über Person liefert. Lesenswert.
khw
Manfred Krug: »Mir fällt gerade ein…«
EIN SAMMELSURIUM
Herausgegeben mit einem Geleit von Krista Maria Schädlich
Illustriert von Moritz Götze
Kanon Verlag – Alte Jacobstraße 87/88 – 10179 Berlin – 2024
108 Seiten – 15,00 EUR
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