12.04.2024
Zum 10. Todestag von Gabriel García Márquez

Am 17. April 2014 starb in Mexiko-Stadt, der im spanischsprechenden Raum, das von den US-Südstaaten bis Kap Horn bekannt war als Gabo. Das ist der Kosename für Gabriel, der kolumbianische Schriftsteller, Journalist Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez. Er ist der Sohn des Telegraphisten, Homöopathen und späteren Apothekers Gabriel Eligio García Martínez und der Mutter Luisa Santiaga Márquez Iguarán. Er wurde in der nordkolumbianischen Kleinstadt Aracataca nahe der Karibik inn küste geboren, war der Älteste von elf Geschwistern, sechs Brüdern und vier Schwestern. Die Eltern zogen ins Departamento de Sucre, während er in Aracataca bei seinen Großeltern mütterlicherseits blieb, Doña Tranquilina Iguarán Cortés und Nicolás Ricardo Márquez Mejía. Als der Großvater, ein Veteran des Tausendtageskriegs, 1936 starb, musste Gabriel zu seinen Eltern nach Sucre zu seinen zurückkehren.

Als Zwölfjähriger bekam García ein Stipendium, das ihm den Besuch eines Jesuitenkollegs in Zipaquirá, etwa 30 Kilometer von Bogotá entfernt, ermöglichte. Dem Wunsch seiner Eltern entsprechend begann er 1946 ein Jurastudium an der Universidad Nacional de Colombia in Bogotá. In diesen Jahren lernte García Mercedes Barcha Pardo, seine spätere Ehefrau kennen, die im Alter von 87 Jahren 2020 starb.

Jura war nichts für García, gab das Studium 1950 auf begann sich intensiv mit Literatur und Poesie zu beschäftigen. Seine Vorbilder sind James Joyce, Ernest Hemingway, Virginia Woolf und William Faulkner. Aber 1954 arbeitet García für die Zeitung „El Espectador“, schreibt kleine Geschichten und Filmrezensionen, später auch für „El Universal“ und „El Tiempo“. Dann arbeitet er in Europa, von Rom bis Paris, dann in Mexico, Venezuela und New York. Im Big Apple wird sein erster Sohn Rodrigo geboren.

Das Jahr 1959 ist auch das Jahr, wo er von Fidel Castro gebeten wird, ein Buch über die siegreiche Kubanische Revolution zu schreiben. Seitdem sind Fidel und García gute Freunde. An der Freundschaft zum Maximo Leader zerbricht eine langjährige Freundschaft zum peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der heute in Madrid lebt. Der bürgerliche Mario Vargas Llosa bezeichnete García 1986 auf seiner Rede auf dem PEN-Kongress als „Cortesano de Castro“ – ein Höfling Castros.

Zeit seines Lebens bleibt Gabriel García Márquez ein bekennender Sozialist. Er schrieb Kurzgeschichten, Reportagen, Kolumnen, Drehbücher, Erzählungen Romane. Mit dem in seiner Heimat Kolumbien angesiedelten Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ ( Cien años de seledad), der mehr als 30 Millionen Mal gekauft wird, gelingt ihm 1967 der Durchbruch als Schriftsteller. Im Jahr 1992 bekommt er in Stockholm den Nobelpreis für Literatur verliehen für seine Werke „…weil sie Leben und Konflikt eines Kontinents widerspiegeln.“ Das Preisgeld investierte er ein die Gründung der Tageszeitung El Otro (Die Andere), seit 1998 ist Miteigentümer der Zeitschrift „Cambio“ (Wechsel).

In seinem Buch: „Das Abenteuer des Miguel Littín“ (La aventura de Miguel Littín) ist eine Anklage gegen die chilenische Diktatur von Augusto Pinochet. Auch zum Jahrestag des Atombombenabwurfes am 6. August 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima erhebt am 6. August 1986 auf der Conferencia de Ixtapa in Mexiko seine Stimme.
1999 erkrankte Gabriel García Márquez an Krebs, unterzieht sich einer Chemotherapie, litt später an Demenz. Gabriel García Márquez stirbt am 17. April 2014 im Alter von 87 Jahren in Mexico-Stadt.

Posthum erscheint im März 2024 aus dem Nachlass von Gabriel Garcías Márquez ‚Wir sehen uns im August‘ (En agosto nos vemos) in dem eine Frau die Hauptfigur ist. Von Rodrigo García, der erste Sohn des Ehepaars Gabriel García und Mercedes Barcha, veröffentlichte sein Verlag Kiepenheuer & Witsch zum 10. Todestag seines Vaters „Abschied von Gabo und Mercedes“ (A Farewell to Gabo and Mercedes). Rodrigo García 1959 geboren, ist Filmemacher und Kameramann, lebt mit seiner Familie in Los Angeles, USA. Er beschreibt den großen Rummel um seinen Vater, der im März 2014 ins Krankenhaus eingeliefert wird. Nach der ersten Untersuchung eine niederschmetternde Nachricht: Wahrscheinlich Lungenkrebs. Die Familie beschließt García nach Hause zu holen. Aus den von den Ärzten prognostizierten Lebenserwartungen von Monaten werden Wochen, dann sind es nur noch 24 Stunden. Warmherzig berichtet der Sohn über seinen berühmten Vater, über den Verlust eines geliebten Menschen.
khw


Gabriel García Márquez: Wir sehen uns im August – Roman
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024

141 Seiten – 23,00 EUR


Rodrigo Garcia: Abschied von Gabo und Mercedes
Erinnerungen an meinem Vater Gabriel García Márquez
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024

170 Seiten – sw-Fotos der Familie Gabriel Garcías Márquez –
22,00 EUR

Gabriel García Márquez