16.02.2024
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Gerhard Henschel: Schelmenroman
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Der Autor Gerhard Henschel, geboren am 28. April 1962 in Hannover, ist Schriftsteller und Übersetzer. Nach seinem Grundwehrdienst veröffentlichte er 1982 sein erstes Buch „Unterm Stahlhelm. Mein Bundeswehrtagebuch“ seine militärischen Erlebnisse bei der Truppe. Henschel verlässt die Bundeswehr und studierte in Bielefeld, Berlin und Köln Germanistik, Soziologie und Philosophie. Erste Texte erschienen Ende der 80er Jahre in der von Michael Rutschky herausgegebenen Zeitschrift „Der Alltag“. Einige Bücher schrieb er gemeinsam mit Autoren, die der Neuen Frankfurter Schule zugerechnet oder lose verbunden sind: Eckard Henscheid, Wiglaf Droste und Max Goldt. Auch die Illustratoren F.W. Bernstein, Eugen Egner, Ernst Kahl, Wolfgang Herrndorf und Greser & Lenz gehören diesem Umfeld an.
Gemeinsam mit Rayk Wieland ruft Henschel 1999 in Hamburg die Veranstaltungsreihe „Toter Salon“ ins Leben. Beide traten einmal monatlich mit wechselnden Gästen auf, zuerst im Hamburger Schauspielhaus, ab 2001 im Thalia Theater. Nachfolger von Rayk Wieland wird 2009 Richard Kähler. Derzeit tagt der „Tote Salon“ abwechselnd im Hamburger Literaturhaus und bei Uebel & Gefährlich.
Nun ist der 10. Band des autobiografischen Romans mit Abenteuer um den Erzähler Martin Schlosser erschienen. Sein Autor Gerhard Henschel zeigt sich hier wieder als ein Chronist deutscher Geschichte zwischen 1994 und 1996 in Frankfurt am Main und der Bundesrepublik.
Henschels Romanheld Martin Schlosser ist jetzt Redakteur beim Satiremagazin »Titanic«. Schlosser und die Kollegen Achim Greser und Herbert Lenz gehen am Feierabend zum von Eckard Henscheid vorgeschlagenen »Elendbiertrinken« an einem Kiosk der Stadt Frankfurt.
Mit dem eben für das Blatt arbeitender Karikaturisten Achim Greser und Herbert Lenz geht es am Feierabend zum von Eckard Henscheid.
Ein Roman ohne Kapitel, denn die Geschichte ist im Fluss. Gerhard Henschel erzählt aus der Redaktion des Satiremagazins, verbindet die Fußballweltmeisterschaft mit der Immobilieninsolvenz des Jürgen Schneider, der die Rechnungen der Handwerker von 50 Millionen DM nicht zahlte. Der Vorstandsprecher der Deutschen Bank AG, Hilmar Kopper, bezeichnete den von Schneider zu zahlenden Beitrag als »Peanuts«. Nicht gerade werbewirksam für die Deutsche Bank, heute ein geflügeltes Wort.
Der Gerhard Henschels autobiografische Schelmenroman vermittelt eine kritische, grandiose, lesenswerte Zeitreise der Jahre von 1994 bis 1996 der Bundesrepublik Deutschland.
khw
Gerhard Henschel: Schelmenroman
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2024
602 Seiten – gebunden – 26,00 EUR
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