In seinem Buch „Letzte Ehre“ geht es um Verschwinden, Kindesmissbrauch und Vergewaltigung, sein ehrlichster und persönlichster Roman. Der Figur der Oberkommissarin Fariza Nasri hat er einige Details seiner Biografie mitgegeben. Im Klappentext heißt es: «Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party nicht nach Haus gekommen. Es gibt keine Zeugen, keine äußeren Anhaltspunkte dafür, was mit ihr passiert sein könnte. Die Ermittlungen stecken fest. Die Oberkommissarin Fariza Nasri vernimmt Personen aus dem Umfeld der Vermissten, darunter auch den Freund der Mutter, Stephan Barig. In dessen Haus hat die Party stattgefunden, während er das Wochenende mit zwei Bekannten auf dem Land verbrachte. Barig gibt gewissenhaft Auskunft. Nasri hört zu, stellt Fragen – und ist sich mit einem Mal sicher, dass der Mann lügt.»
In diesem Roman sind Mädchen, Geliebte, Prostituierte und Ehefrauen die Opfer. Ani erzählt von den Themen heute – das ist die Gewalt. Anis „Letzte Ehre“ ist keine Milieustudie. Die Kinderzimmer wie Ferienpensionen sind heute häufig die Orte, wo die abscheulichen Gewalttaten, stattfinden. Verbreitung finden die Taten in den Zeitungen am Morgen – keine Leitblätter der Nation. Anis Romane sind frei von voyeuristischen Schreckensmeldungen, die präsentiert täglich das Blatt mit den 4 Buchstaben, dessen Auflage inzwischen von einmal 5 Millionen Exemplaren täglich auf knapp eine Million gesunken ist. Empfehlenswert.
khw
Friedrich Ani: LETZTE EHRE – ROMAN
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
270 Seiten – 22,00 EUR
Paperback – 12,00 EUR
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