Zu den Aktivitäten der DDR beim Kaffee kam es, das Land hatte wenig Devisen um den Kaffee, der auf Doller-Basis gehandelt wird, kaufen zu können. In jenen Tagen verstand sich das „sozialistische Lager unter der Führung der Sowjetunion“ auch als Wirtschaftsgemeinschaft. Die DDR nahm das Projekt Kaffee für das sozialistische Lager in die Hand und legte den Grund in dem wiedervereinigten Vietnam nach dem der Vietcong die US-Amerikaner im geteilten Land im Süden besiegt hatten. Wo einmal in der französischen Kolonie Indochine Naturkautschuk für Michelin Autoreifen im Dschungel gesammelt wurde, stehen heute Kaffeesträucher, von denen die Bohnen geerntet werden.
Die Kaffeeanbaugebiete laufen wie eine Bauchbinde in Höhe von Mexiko bis Brasilien einmal um die Erde herum, wo sich in Afrika bis Asien die Anbaugebiete des Kaffees befinden. Das Autorenkollektiv berichtet vom Kolonialismus und Neokolonialismus, der Kaffeeweltmacht Brasilien, über die Kaffeeoligarchie, über löslichen Kaffee und über die große Krise des Kaffee. Der umfangreiche Text wird mit farbigen Fotos illustriert. Kurzgesagt das Buch ist ein Kompendium über Kaffee. Der Leser findet auf all seine Frage in dem Band eine Antwort. Empfehlenswert.
khw
Vom Autorenkollektiv:
Toni Keppeler, Laura Nadolski u. Cecibel Romero
Kaffee – Eine Geschichte von Genuss und Gewalt
Rotpunkt Verlag, Zürich 2023
270 Seiten – Fotos Toni Keppler – 29,00 EUR
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