28.08.2023
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Rudyard Kipling: DAS DSCHUNGEL BUCH – Band 1 und 2
Neu übersetzt von Andreas Nohl – Illustriert von Paloma Tarrío Alves
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Kiplings Dschungelbuch gehört zu meinen ersten Büchern, die ich als Neunjähriger, teilweise im Bett von einer Taschenlampe beleuchtet, gelesen habe. Mich hat die Geschichte, die im indischen Dschungel spielt gefesselt. Ich bin wohl in der Welt durch meinen Beruf als Kameramann in Nord- wie Südamerika, in Afrika, war in der arabischen Wüste Rub al Kali, Afghanistan, der britischen Kolonie Hong Kong und der portugiesischen Ex-Kolonie Macau gewesen, nie hat mich eine Reise in die ehemalige Kronkolonie der Engländer nach Indien geführt. Habe somit die Wölfe, den Panther Baghira wie Balu den Bären, wo Mogli das Dschungel Kind aufwuchs gesehen, habe die Tiere bei Hagenbeck in seinem Tierpark mir später angesehen.
Ich bin meinen Eltern, sind bereits seit langem verstorben, noch immer dankbar, dass sie mich über das Dschungelbuch an die Literatur herangeführt haben. Heute bereits Urgroßvater lese ich immer noch, täglich 3 Zeitungen diese gedruckt, nix Internet. Spanische und portugiesische Zeitungen aber im Internet, ein Abo in Papier würde meinen Etat sprengen.
Heute interessiert mich bei jedem Buch auch der Autor, wer er ist und wo er lebte, auch wie er zum Schreiben gekommen ist. Der Autor des Dschungelbuch, Joseph Rudyard Kipling wurde am 30 Dezember 1865 in Bombay, der damaligen britischen Kronkolonie geboren, starb 71 Jahre später am 18. Januar 1936 in der Weltstadt London. Kipling war ein britischer Schriftsteller und Dichter. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Dschungelbuch und der Roman Kim. Er schrieb Gedichte und Kurzgeschichten, gilt als hervorragender Erzähler. Im Jahr 1907 wurde ihm, keine 42 Jahre alt, als ersten englischsprachigen Schriftsteller der Nobelpreis für Literatur zugesprochen. Noch immer ist Kipling der jüngste Nobelpreisträger für Literatur bis heute. Die Ehrung Erhebung in den Adelsstand, als Lord, lehnte Joseph Rudyard Kipling ab, dafür zolle ich ihm heute noch meinen Beifall.
Von diesen Hintergrund über den Autor wusste ich damals beim Lesen als Junge noch nichts. Für mich war das Buch eine Entführung in eine andere Welt. Um uns herum damals 1948 gab es in Hamburg noch überall in der Stadt Trümmer des Zweiten Weltkriegs, den ein Größenwahnsinniger mit Namen Adolf Hitler mit seiner Nazipartei NSDAP angezettelt hat. Auf die Warnungen von Kommunisten, Sozialdemokraten, Liberale und Christen hörten die Deutschen nicht. Wenn die Bürger in Ostpreußen und Schlesien nicht Hitler gewählt hätten, wäre ihnen und uns der Zweite Weltkrieg erspart geblieben, den Einwohnern ihre Flucht vor der Roten Armee der Sowjetunion an die 20 Millionen Toten. Auch die Sudetendeutschen, sie forderten die Eingliederung ans Dritte Reich, wurden nach Kriegsende von den Tschechen aus dem Land geworfen wurden. Die Tschechen spürten im Zweiten Weltkrieg die Knute der Deutschen Besatzer. Auch in Österreich wollte keiner nach Hitler gerufen haben. Der marschierte mit Militär, Gestapo und im Gefolge die Judenverfolgung am 12. März 1938 unter dem Jubel der Österreicher in Wien ein. Auch hier wollte nach Kriegsende keiner im Alpenland ein jubelnder Claqueur gewesen sein. Diese deutsche Geschichte bis zur bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 als der Hinterlassenschaft der Hitler-Ära mit Trümmern in Hamburg ist wieder präsent beim Lesen der Neuausgabe des illustrierten Dschungelbuchs. Lesenswert auch für ältere Leser.
khw
Rudyard Kipling: DAS DSCHUNGEL BUCH – Band 1 und 2
Neu übersetzt von Andreas Nohl – Illustriert von Paloma Tarrío Alves
Steil Verlag, Göttingen 2023
528 Seiten – 38,00 EUR
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