Doch für Ostdeutsche war die Wende kein Abschluss, sondern eine Etappe in ihrem Leben. Einige gewannen Freiheiten und neuen Wohlstand, andere verloren mit dem Niedergang der DDR alles: Jobs, Sicherheit, Status und ihre eigene Identität.«
Die Autorin vermittelt ein anderes Bild der Geschichte über die DDR als hier üblich, beginnt bereits 1918 mit dem Kapitel »Gefangen zwischen Hitler und Stalin (1918 – 1945)«. Das Buch ist facettenreich, berichtet auch über die ungleichen Startbedingungen nach der bedingungslosen Kapitulation Hitler-Deutschland beim neuen Beginn geteilt in Ost und West. Der Westen bekam den Marshall-Plan, der Osten musste mit Demontagen die Reparationen leisten. In der DDR gab es Chancengleichheit, ein funktionierendes Gesundheitssystem, ein hoch entwickeltes Bildungswesen. Dazu gehörten in dem Land auch preiswerte Wohnungen. Sachlich beschreibt Katja Hoyer den Alltag in der DDR, das ohne Häme. Es ist ein differenziertes Bild über das Land, das um Mitternacht am 3. Oktober 1990 endete. Lesenswert.
khw
KATJA HOYER: DIESSEITS DER MAUER
EINE NEUE GESCHICHTE DER DDR 1949–1990
Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2023
576 Seite – zahlreiche Fotos – 28,00 EUR
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