Im Vorwort zu seinem Buch über Johann Georg Elser schreibt Benz: «Der Versuch, dem Widerstandskämpfer Georg Elser in einer Biografie gerecht zu werden, stößt auf viele Schwierigkeiten. Die Erste: Außer dem 1939 entstandenen Protokoll des Gestapoverhörs gibt es kein Schriftstück, in dem Georg Elser seine Gedanken, Ängste oder Glücksgefühle übermittelt hat. Der wortkarge Mann schrieb nicht. Das zweite Problem besteht darin, dass die Hintergründe des Attentats im Bürgerbräukeller erforscht und dargestellt sind, dass es keine Zweifel an der Alleintäterschaft mehr gibt, dass die Legenden über Auftraggeber und Hintermänner, gar über eine Regie der Nazis erledigt sind. Eine dritte Misshelligkeit liegt darin, dass keine neuen Quellen verfügbar sind und dass die Mitlebenden Georg Elser nicht mehr befragt werden können.»
In 16 Kapiteln nähert sich Wolfgang Benz Georg Elser. Er schreibt: «Anliegen des Autors ist es vor allem, Georg Elser im historischen, sozialen, politischen und menschlichen Kontext zu sehen, als fröhlichen Handwerker seiner süddeutschen Heimat, als Bürger und moralisch empfindendes politisches Wesen, im Widerstand gegen das Unrechtsregime, als Opfer und in jahrelanger Todesnot.»
Das ist Wolfgang Benz gelungen.
khw
Wolfgang Benz: ALLEIN GEGEN HITLER
Leben und Tat des Johann Georg Elser
Verlag C.H. Beck
224 Seien – zahlreiche Fotos – 28,00 EUR
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