23.11.2022
OLIVER SCHRÖM / OLIVER HOLLENSTEIN: DIE AKTE SCHOLZ
DER KANZLER - DAS GELD UND DIE MACHT

Die Autoren Oliver Schröm und Oliver Hollenstein erzählen in ihrem faktenreichen Buch genau über die Tricks und Täuschen zur Rolle von Olaf Scholz bei der Hamburger Bank „W.W. Warburg & Co.“. Noch immer ist Bundeskanzler der Ampel, Olaf Scholz weiter mit dem Vorwurf von illegalen »Cum-Ex«-Bankgeschäften aus seiner Amtszeit als 1. Bürgermeister der Hansestadt Hamburg verstrickt. Es gibt verräterische Chatverläufe, gelöschte Beweismittel und ein Bankschließfach, in dem mehr als 200.000 Euro in bar gefunden wurden. Das Schließfach gehört dem Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs, der 21 Jahre im Bundestag saß. Er wollte für das Amt des Wehrbeauftragten kandieren, aber SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich schlug statt Kahrs die SPD Abgeordnete Eva Högl vor. Und die SPD-Abgeordnete wurde gewählt. Damit verabschiedete sich Johannes Kahrs, ein Oberst der Reserve, langjähriges Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestags und Sprecher des „Seeheimer Kreis“ und legte im Mai 2020 sein Bundestagsmandat nieder, gab alle seine politischen Länder auf. Auch in Hamburg war Kahrs Strippenzieher.

In Hamburg begann einmal der Kontakt vor Olaf Scholz zur Wirtschaft, mit dem Sozialdemokraten Alfons Pawelczyk, der in den 1980er Jahren unter dem 1. Bürgermeister Klaus von Dohnanyi zeitweise Zweiter Bürgermeister der Hansestadt Hamburg war, ist heute noch immer in der SPD die graue Eminenz. Der ehemalige Polizist und Offizier der Bundeswehr trägt den Spitznamen „General“, ist konservativer als die hanseatische CDU. Ohne Scheu pflegte der Sozi seine engen Kontakte zur Wirtschaft, die auch zu Christian Olearius, dem Mitinhaber der Bank M.M. Warburg & Co. Nun gibt es eine Anzahl von Merkwürdigkeiten im Steuerstreit mit der Warburg Bank. Die Geschichte liest sich wie ein Krimi. Der Hauptdarsteller ist Olaf Scholz.

Darum geht es: Die Privatbank M.M. Warburg & Co. hat sich zu Unrecht Steuern erstatten lassen und muss sie deshalb zurückzahlen. Das ist die Auffassung des Hamburger Finanzamts. Doch auf einmal vollzieht die Steuerbehörde eine Kehrtwendung, lässt den Anspruch einfach verjähren. Warum aber? Dabei spiele heimliche Treffen im Hamburger Rathaus von Olaf Scholz mit dem Inhaber der Bank Christian Olearius eine Rolle. Nur der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz kann sich nicht an die Treffen erinnern.

Ausgewertet wurden von den Autoren Interviews mit Insidern und Beteiligten und vertrauliche Dokumente. Das Buch zeigt, wie Scholz und Helfer sich verhalten, wenn sie unter den Druck der Beweise geraten. Es zeigt ein System von Abhängigkeiten und fragwürdigen Allianzen, auch von geschickter Manipulation der öffentlichen Meinung. Das Buch umfasst zwei Teile: Olaf Scholz und Bankier 2009 bis 2019, Teil 2: Olaf Scholz und Schatten aus der Vergangenheit 2020 bis 2022.

Zum Schluss – im EPILOG – geht es um die Befragung von Scholz in der Hamburger Bürgerschaft am 19. August 2022. Seine Regel – nicht jammern, nicht erklären und die Themen aussitzen, funktioniert nicht mehr. Auch vom Kahrs Geld im Bankschließfach weiß er nichts. Der Bürgerschaftsabgeordnete der Partei „DIE LINKE“, Norbert Hackbusch, wirft dem Kanzler Olaf Scholz Anmaßungen vor, da er auf Basis von Presseberichten versucht, das Ergebnis der Untersuchung vorwegzunehmen. Hackbusch: „Die Untersuchung zu beenden und ein Fazit zu ziehen, das ist die Aufgabe des Ausschusses.“
Lesenswert.
khw


OLIVER SCHRÖM / OLIVER HOLLENSTEIN: DIE AKTE SCHOLZ
DER KANZLER . DAS GELD UND DIE MACHT

Ch. Links Verlag / Eine Marke der Aufbau Verlage GmbH & Co. KG – Berlin 2022
391 Seiten – Broschur – 18,00 EUR