10.07.2022
Neo Rauch: Der Bestand – Druckgrafik seit 1988 – Katalog

Seit 10 Jahren besteht die Grafikstiftung Neo Rauch in der Stadt Aschersleben. Sie wurde gemeinsam gegründet von Neo Rauch, Harry Lybke und Kerstin Wahala von der Galerie EIGEN + ART Leipzig und Berlin, ist eine Schenkung des Künstlers an seine Geburtsstadt Aschersleben. Von seinen grafischen Arbeiten überlässt Rauch Aschersleben ein Exemplar jeder Auflage. Damit hat die im Jahr 2012 gründete Stiftung die Möglichkeit, das gesamte grafische Werk von Neo Rauch ausführlich zu präsentieren.

Neon Rauchs grafische Arbeiten werden in der Ausstellung im sogenannten „Riegelbau“ in Aschersleben gezeigt. Der Ausstellungsort ist eine architektonische Korrespondenz mit dem Industriedenkmal des ehemaligen Architekten und Stadtbaurat von Aschersleben Dr. Hans Heckner. Der Museumsbau wurde vom Stuttgarter Architektenbüro Lederer + Ragnasdottir + Oei gebaut. Eröffnet wurde das Museum in der Wilhelmstraße 21- 23 mit der Ausstellung Neo Rauch „Das grafische Werk – Erster Teil“ am 1. Juni 2012. Die Stiftung feiert mit der Ausstellung Neon Rauch „Der Bestand – Druckgrafik seit 1988“ ihr 10 jähriges Bestehen, auch ein Katalog dazu ist erschienen.

Im Vorwort des Katalogs schreibt die Vorsitzende der Stiftung und Galeristin Kerstin Wahala: »Ein Jubiläum, zumal das unsrige, ist ein schöner und auch notwendiger Anlass sich in alle Himmelsrichtungen zu bedanken. Und unser erster Dank geht an all jene, ohne die kein noch so gut mit Kunst ausgestattetes Museum einen Sinn hätte; ob dieses nun in New York oder in Moskau, in Rom oder Berlin, in Paris oder in Aschersleben steht. Natürlich rede ich vom Publikum, dem eigentlichen Adressaten eines jeden Museums. Alle, die sich für unsere Arbeit interessieren und begeistern und an unserer vielfältigen Museumsarbeit teilnehmen.

Indessen, was wäre ein Museumspublikum ohne Kunst und Künstler? Beides haben wir Dank Neo Rauch und seines grafischen Œuvres als feste, als unumstößliche internationale Größe, in seiner Heimatstadt Aschersleben. Die Idee hier, eine Heimstatt für Rauchs grafisches Werk zu finden, um es ebenso zu bewahren, wie auch öffentlich zu präsentieren, ist nicht vom Himmel gefallen. Sie ist einer Schulfreundschaft zwischen Neo Rauch und Christiane Wisniewski zu verdanken, die den Künstler von einer Grafiksammlung, die heute auch ein Museum ist, überzeugte. Und so lag es auch nahe, dass Christiane Wisniewski die Leitung der Sammlung übernahm. Als sie 2020 die Leitung des Hauses an die langjährige Mitarbeiterin Silvia Käther weitergab, konnte sie auf zehn ereignisreiche und erfolgreiche Jahre zurückblicken, die, wie könnte es anders sein, auch herausfordernd waren. Christiane Wisniewski sei hier nochmals sehr gedankt für ihre Arbeit.

Mit der Zeit hat sich das Sammlungshaus zum Museum entwickelt und wurde eine konkrete Begegnungsstätte mit Filmwochenenden, Diskussionen, Exkursionen, Grafiktagen für Kinder und Jugendliche, Künstlergesprächen und Führungen. Das Besondere ist, dass sich das Profil der Sammlung des grafischen Werks Neo Rauchs zu einem Ausstellungshaus geschärft hat. Immer öfter wurden Ausstellungen konzipiert, die einen künstlerischen Dialog zwischen den Arbeiten von Neo Rauch und anderen, oft befreundeten Künstlern und Künstlerinnen, ermöglichten.«

Der Beitrag endet: »Erst das Zusammenspiel aller Beteiligten ermöglicht, dass sich auf Dauer attraktiv entfalten kann – das ist der Wunsch und der Ansporn für unsere Arbeit in den kommenden Jahren.«
khw


Neo Rauch – Der Bestand – Druckgrafik seit 1988
deutsch/englisch

Verlag E. A. Seemann, Leipzig 2022
259 Seiten - Abbildungen der Grafik - 42,00 EUR – Der Katalog
wurde gefördert von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung