23.06.2022
SAGA 100 Jahre Wohnen in Hamburg
Herausgegeben von Thomas Krebs und Michael Ahrens der SAGA Unternehmensgruppe

Aus Anlass ihrer 100-jährigen Firmengeschichte hat das größte Wohnungsunternehmen der Bundesrepublik Deutschland »SAGA« ihre Geschichte aufgearbeitet. Am 29. Dezember 1922 wurde im damaligen selbständigen preußischen Altona die »Gemeinnützige Siedlungs-Aktiengesellschaft Altona« - kurz SAGA - gegründet. Am 25. Januar 1923 wurde die Gesellschaft ins Handelsregister von Altona eingetragen. Gründungsväter sind der Zweite Bürgermeister und Stadtkämmerer der Stadt Altona Max Brauer (SPD) und der Architekt und späteren der parteilose Bausenator und Stadtplaner in Altona Gustav Oelsner.

Oberbürgermeister Brauer und der Altonaer Stadtplaner machten das Wohnungsunternehmen SAGA in der Weimarer Republik wohl zum wichtigsten Akteur der kommunalen Wohnungswirtschaft. Im Jahr 1933 wurde die SAGA vom NS-Regime, später auch nach dem Groß-Hamburg-Gesetz 1937 gleichgeschaltet. Max Brauer, inzwischen Oberbürgermeister von Altona musste als Sozialdemokrat nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten fliehen, ging ins Exil in die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg waren in Hamburg sehr groß, besonders nach der »Operation Gomorrha« im Juli 1943. Endlich am 3. Mai 1945 war in Hamburg der Zweite Weltkrieg zu ende. Von der SAGA waren 800 Wohnungen total zerstört und weitere 1300 stark beschädigt. In der Hansestadt hatten 900.000 Personen ihre Wohnungen verloren.

Der Neubeginn der SAGA beginnt mit der Entnazifizierung des Unternehmens. Gebaut wurden zu erst Nissenhütten. Der Bau der Grindelhochhäuser wurde zum glücklichen Zufall für die SAGA. Hintergrund war das vorgesehene »Hamburg project«. Hamburg sollte zum zentralen Standort der britischen Militärregierung werden, dafür sollten 30000 Militärs und zivile Verwaltungskräfte nach Hamburg kommen. Im November 1946 wurde die SAGA mit der Verwaltung des Projekts beauftragt, ein Jahr später wurde sie der offizielle Bauträger. Nur dieser Plan kam nicht zum Tragen.

Bereits 1947 wurde das Projekt obsolet, die britische und amerikanische Besatzungszone zur Bizone zusammengelegt. Der Weiterbau an den Grindelhochhäusern konnte erst 1949 beginnen nachdem Hamburger Bürgerschaft ihre Zustimmung gegeben hatte. Im Jahr 1956 wurde der Bau der Grindelhochhäuser beendet.

Jahre später, am 7. Juli 1972 wurde die SAGA mit den drei Wohnungsunternehmen Hamburgs, Freie Stadt GmbH, der Neues Hamburg GmbH und der Deutsche Wohnungsgesellschaft mbH »Harburg« DGW zusammengeführt. Diese Fusion mit den drei städtischen Schwesterunternehmen machte aus der SAGA ein Wohnungsunternehmen mit 86 000 Wohnungen. Heute sind es in der SAGA-Unternehmensgruppe mehr als 137000 Wohnungen. Sie ist damit Deutschlands größtes kommunales Wohnungsunternehmen. Lesenswert.
khw


SAGA 100 Jahre Wohnen in Hamburg
Herausgegeben von Thomas Krebs und Michael Ahrens der SAGA Unternehmensgruppe

Verlag Dölling und Galitz Verlag, München/Hamburg 2022
335 Seiten - 400 historische und Farbabbildung - 48,00 EUR