10.04.2022
Sasha Filipenko: Die Jagd – Roman

Der Autor Sasha Filipenko wurde in Minsk, noch Sowjetunion, geboren ist ein belarussischer Schriftsteller, der auf russisch schreibt. Eine klassische Musikausbildung brach er ab, studierte stattdessen in St. Petersburg Literatur, arbeitet als Journalist, Drehbuchautor und als Gag-Schreiber für einer Satireshow und als Fernsehmoderator. Der leidenschaftlicher Fußballfan lebt derzeit mit seiner Familie in der Bundesrepublik Deutschland.

In seinem Roman erzählt Sasha Filipenko die Geschichte des idealistischen Journalisten Anton Quint und einem Oligarchen der den Befehl gibt, den Journalisten fertigzumachen. In der Einleitung schreibt er: »Mama und Alexander chillen auf dem Hubschrauberlandeplatz der Yacht. Der kleine Tolja kämpft gegen Computermonster. Drei Liegen durchkreuzen das gelbe H. Mama trägt einen Hut, dessen Krempe Saturn alle Ehre gemacht hätte, Sascha eine Radsportkappe mit aufgestelltem Schirm.

Auf der benachbarten Yacht bemüht sich ein neofaschistischer Abgeordneter um Bräune und lässt sich dabei von einem berühmten Schriftsteller bespaßen. Die Kinder des Literaten und ihre Nannys laufen auf der Yacht hin und her. Der Schriftsteller bemüht sich um Geld. Der Abgeordnete hat im Grunde nichts dagegen, zieht aber ein gewisses Vergnügen aus dem linguistischen Gezappel des Autors. Das Meer trägt den Schall gut weiter.«

Nach „Der ehemalige Sohn“ und „Rote Kreuze“ ist „Die Jagd“ der dritte Titel von Sasha Filipenko, aus den Russischen von Ruth Altenhofer, der im Diogenes Verlag erschien ist. Der Autor beschreibt genau die Situationen in Russland heute, das macht Filipenko lesenswert.
khw


Sasha Filipenko: Die Jagd

Diogenes Verlag AG, Zürich 2022
278 Seiten – 23,00 EUR