15.03.2022
Georgia O´Keeffe / John Loengard: Paintings & Photographs – A Visit to Abiquiu and Ghost Ranch

Im Vorwort heißt es: »Im Juni 1966 besuchte John Leongard Georgia O´Keeffe in ihrem Haus in Abiquiu und auf der eine halbe Fahrstunde entfernten Ghost Ranch in New Mexico. Im Auftrag der Illustrierten Life sollte er Bilder für eine Reportage über die Malerin machen. Georgia O´Keeffe war zu diesem Zeitpunkt 78 Jahre alt und eine legendäre Figur der amerikanischen Kunst. Sie lebte seit dreißig Jahren in der Wüste New Mexicos, wohin sie sich 1946 nach dem Tode ihres Mannes, des Photographen Alfred Stieglitz, zurückgezogen hatte.

Die Mühlen des Bildjournalismus müssen damals viel langsamer gemahlen haben als heute, denn fünfzehn Monate später, im Oktober 1967, reiste John Loengard für die Life-Reportage ein zweites Mal nach New Mexico, diesmal in Begleitung der Kunstkritikerin Dorothy Seiberling.

Georgia O´Keeffes 8o. Geburtstag stand vor der Tür, offensichtlich war die zunächst liegengebliebene Story nun zur möglichen Titelgeschichte und zum Geburtstagständchen avanciert. Jetzt hieß der Auftrag an John Loengard, noch ein bildmächtiges Titelphoto zu schießen.

Der 80. Geburtstag der Künstlerin am 15. November 1967 verstrich wieder ungenutzt. Erst am 1. März des folgenden Jahres ist die Reportage die Titelstory des Blatts: Georgia O´Keeffe – Strong Visions of a Pioneer Painter« umfasst sechzehn der hier im Buch versammelten 39 Photographien.«

Die Malerin Georgia Totto O´Keeffe wurde am 15. November 1887 in Sun Prairie, Dane County, Wisconsin geboren, starb am 6. März 1986 in Santa Fe. New Mexico. Sie zählt zu den bekanntesten amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Motive sind an der Grenze zur gegenstandlosen Malerei angesiedelt und interpretieren die Welt mit weiblicher Begrifflichkeit, sind häufig Werke mit Blumen und Flammen, später auch Stadtansichten, Wüstenlandschaften und Knochen. Auch wird in ihren reinen Bildlandschaften von Georgia O´Keeffes eine erotische Ausstellung wahrgenommen. Sie studierte nach ihrer Highschool am Chatham Hall von 1903 bis 1905 an der Kunsthochschule, anschließend am Art Institute of Chicago bis 1906. Dann schrieb sie sich bis 1908 am Art Students League in New York ein. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen sie, die Universität zu verlassen und als Gebrauchsgrafikerin, später als Kunstlehrerin zu arbeiten. Mit einer Gruppenausstellung 1916 kam ihr Durchbruch. Stieglitz, der sie obwohl er 23 Jahre älter 1924 heiratet, arrangierte 1917 für sie eine erste Personalausstellung die bereits nach drei Tagen wieder geschlossen wurde, weil die USA als Partei am Ersten Weltkrieg teilnimmt. Nach ihren frühen abstrakten Werken werden ihre Werke später immer gegentändlicher.

Obwohl die Feministen in 1970er Jahren Georgia O´Keeffe als Urheberin der „weiblichen Ikonografie“ feierten weigerte sie sich an den Projekten der Feministen teilzunehmen.

Der Photograph John Leongard, geboren 1934 in New York City, erhielt bereits als Student seinen ersten Auftrag von Life, ist ab 1961 fester Mitarbeiter des Magazins. Viele seiner veröffentlichen Aufnahmen, auch das Photo-Essay »Georgia O´Keeffe« gelten heute als Klassiker des Genres. Auch war er n der Neugründung von Life als Monatsmagazin war beteiligt.
khw


Goergia O´Keeffe / John Loengard: Paintings & Photographs
80 Seiten – farbige Abbildungen – 23,00 EUR

Verlag Schirmer/Mosel – Der Verlag dankt Agapita Judy Lopez, der Direktorin der Georgia O´Keeffe Foundation, Abiquiu, für ihre freundlichen Mithilfe beim Zustandekommen dieses Buches