28.12.2021
Federico Fellini: Von der Zeichnung zum Film

Der italienische Filmregisseur Federico Fellini, geboren am 20.Januar 1920, gestorben am 31. Oktober 1993 in Rom, war einer der wichtigsten Autorenfilmer des 20. Jahrhunderts. Als Filmemacher gelang es ihm im zuerst italienischen Realismus zur Bekanntheit, entwickelte ab den 50er Jahren einen persönlichen Stil. Das Folkwang Museum in Essen widmet Federico Fellini bis zum 20. Februar 2022 eine Ausstellung.

Im Vorwort zum prächtigen Katalog schreibt Peter Gorschlüter, Direktor des Museums: »Federico Fellini prägte die Ästhetik des Kinos der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie kaum ein anderer Regisseur. Seinen internationalen Ruhm begründete er mit dem Film La Strada, der ihm 1957 einen ersten Oskar einbrachte. Spätestens seit La dolce vita, der 1960 in die Kinos kam und einen Skandal hervorrief, war jede neue Produktion des italienischen Regisseurs ein Ereignis für die weltweite Gemeinschaft der Filmenthusiasten. Seine Filme wurden vom Publikum ebenso wie von der professionalen Kritik beachtet beachtet und diskutiert, reflektiert und analysiert. Der Stellenwert seiner Filme lässt sich auch an den vielen Preisen, die sie erhielten, ablesen.«

Auch andere Filmregisseure des 20. Jahrhunderts haben sich beim konzipieren ihrer Filme in unterschiedlicher Weise der Zeichnung bedient. Dazu zählen Sergei Eisenstein, Alfred Hitchcock und Carlos Saura.

Es sind rund zweihundert Zeichnungen von Federico Fellini aus der Sammlung der Verleger Jacob und Phillip Keel des Diogenes Verlags in Zürich, die das Museum in Essen zeigt. Die meisten seiner Zeichnungen entstanden während des filmischen Produktionsprozesses. Seine Skizzen und Zeichnungen zeigen alle Plätze Roms und die Strände Ostias, auch die Ateliers von Cinecittà, wo Fellini drehte.

Fellini begann als Sechzehnjähriger mit ersten Zeichnungen in einem Zeltlager der Faschistischen Jugendorganisation Balilla. Ein Jahr später eröffnete er mit seinem Freund in Rimini ein kleines Zeichenstudio mit Namen „Febo“, dass sich aus den Namen Fellini und Bonini zusammensetzt. Ein Filmtheaterbesitzer wurde auf Fellini aufmerksam, beauftrage ihn mit Karikaturen der Filmschauspieler für dem Schaukasten des Kinos. Das Honorar freier Kinoeinritt für Fellini und seinen Bruder. Zwei Jahre später veröffentlichte er humoristische Zeichnungen in der Zeitung La Domenica del Corriere der Wochenbeilage der Il Corriere della Sera. Im Dezember1938 ist Fellini in Rom. Mit der Befreiung Roms vom Faschismus durch die US-Soldaten ist die Stadt frei von der deutschen Besatzung. Auch am Drehbuch für Roberto Rosselinis Film „Roma città aperta – Rom, offene Stadt“ arbeitet Fellini mit.

Sein Debut als Regisseur hatte Federico Fellini 1950 mit „Luci del varietà – Lichter des Varietés“. Der Katalog der Ausstellung dokumentiert Federicos Fellinis zeichnerische Arbeiten. Die Zeichnung der nackten Anita Ekberg mit ihrem gewaltigen Busen entstand während der Arbeit am Film „La dolce vita“ und war keine Vorlage einer Filmszene, sondern Fellinis Reaktion auf die körperliche Anziehung der schwedischen Schauspielerin.

Eine Ausstellung über den Filmregisseur Federico Fellini als Zeichner und Illustrator.
khw


Federico Fellini: Von der Zeichnung zum Film
Ausstellung im Museum Folkwang Essen bis zum 20. Februar 2022

Ausstellung Katalog 216 Seiten
durchgängig farbige Abbildungen – 28.00 EUR