30.12.2024
Hamburger Korrespondenz im Januar 2024


Der Weiterbau des Elbtowers als Abschluss der Neugestaltung des Hamburger Hafens rückt näher. Ein Investor darf jetzt exklusiv um den Erwerb verhandeln. Derzeit ist noch nicht alles geklärt, aber ein Hauptmieter dieser Immobilie scheint auch gefunden zu sein.

Der Hamburger Immobilienentwickler Dieter Becken hat sich immer optimistisch zu einer Übernahme des Elbtowers gezeigt, jetzt ist der 75 Jahre alte Unternehmer dem Ziel nähergekommen. Zwar verhandelt er nun als einziger Bieter um den Erwerb des Elbtowers aus der Insolvenzmasse der Signa-Gruppe des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko, der das Hochhaus für eine Milliarde Euro einmal bauen wollte. Zahlreiche Fragen sind vor Vertragsunterzeichnung zu klären, aber der Weg zu Fertigstellung des Hochhauses an der Elbe sind geebnet.

Dazu wurde vom Insolvenzverwalter Torsten Martini für den Erwerb des Elbtowers mit dem Unternehmen Becken eine Exklusivitätsvereinbarung abgeschlossen. Jetzt geht es im zweiten Schritt, die Details des Kaufvertrages auszuhandeln. Torsten Martini ist Partner der Berliner Kanzlei Görg. Als Insolvenzverwalter für die zahlreichen Gesellschaften der Signa-Gruppe tätig, verkauft er in der Bundesrepublik Deutschland die insolventen Immobilien von Benko.

Dabei ist der Hamburger Elbtower wohl das interessanteste Bauwerk der Benko-Immobilieninsolvenz. Mit 64 Stockwerken und einer Höhe von 264 Metern sollte es zum höchsten Gebäude Hamburgs und zum dritthöchsten Turm der Bundesrepublik Deutschland werden, derzeit aber erst halbfertig gebaut. Die Gesamtbaukosten sollten sich auf rund eine Milliarde Euro belaufen, nur dem Unternehmer Benko ging das Geld aus. Die Bauarbeiten ruhen seit über einem Jahr. An der Elbe steht derzeit ein Baugerippe. Nun gibt es Berichte, dass im Elbtower als Hauptmieter das neue Naturkundemuseum einziehen könnte. Das hat der Hamburger Senat geprüft. Frage ist weiter, ob sich noch mehr Mieter für das Haus finden lassen.

Der Elbtower geht auf den Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield zurück. Vorgesehen waren neben Büros auch Geschäfte, Restaurant und ein Hotel. Was davon realisiert wird, werden wir sehen.

Im Bieterwettbewerb um den Elbtower hat sich Becken durchgesetzt. Gemeinsam mit seinem Konsortium von Michael Kühne, der Commerzbank und dem Versicherer Signal Iduna soll der Elbtower jetzt zu Ende gebaut werden.

Auch Dr. Peter Tschentscher, 1. Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg bleibt dabei, die Stadt mietet im Elbtower keine Büroflächen an. Dass hier das Naturkundemuseum Mieter wird, ist etwas anderes.
khw

März 2024 - Baustelle des Elbtowers ruht


Die Zukunft des Elbtowers liegt noch im Nebel