30.05.2024
Hamburger Korrespondenz im Juni 2024


Zum Beginn die Geschichte der „Hamburger Morgenpost“. Die letzte Ausgabe der Tageszeitung „MOPO“ erschien am 11. April zum letzten Mal gedruckt. Der Start der „MOPO“ begann nach der Erteilung der Lizenz des Beratenden Ausschusses für das Pressewesen am 16. September 1949, da kostete die Zeitung 10 Pfennig. Mit einem Umfang von sechs Seiten erscheint sie von Montag bis zum Sonnabend. Bis dahin wurden alle Zeitungen in Hamburg vom Hamburger Abendblatt, Hamburger Echo (SPD), Hamburger Zeitung (CDU), Hamburger Freie Presse (FDP) und der Hamburger Volkszeitung (KPD) nur an zwei bis dreimal in der Woche gedruckt. Bereits am ersten Tag wurden 9000 Exemplare der MOPO verkauft. Langsam stieg ihre Auflage. Nach Veröffentlichung der BILD-Zeitung von Axel Cäsar Springer kam es am 24. Juni 1952 zur großen Unruhe am Hamburger Zeitungsmarkt. Es war die BILD-Zeitung, die mit einer Startauflage von 455.000 Exemplaren, dazu noch kostenlos verteilt, sich in den Markt drängte. Den Kampf MOPO gegen BILD gewinnt der Verleger Axel Cäsar Springer erst im April 2024. Im Jahr 1979 beträgt die Druckauflage der BILD 5.792.400 Exemplare, hat sich heute bei 986.009 Millionen Exemplaren eingependelt.

Bereits zum Mai 2014 übernahm die Funke Mediengruppe für einen Kaufpreis von 920 Millionen Euro von der Axel Springer SE die Regionalzeitungsgruppen Berliner Morgenpost und das Hamburger Abendblatt sowie die Programm- und Frauenzeitschriften. Damit besitzt die Funke Mediengruppe in der Bundesrepublik entweder mit Eigentumsmehrheit oder als großer Minderheitsgesellschafter dreizehn Tageszeitungen. Nur noch BILD und WELT bleiben im Eigentum der Springer-Gruppe in Berlin.

Mit dem Ausscheiden von Heinrich Braune als Gründer und Chefredakteur 1968 beginnen langsam die Veränderungen bei der MOPO. Die SPD entscheidet 1970 über die Neuorganisation ihrer Unternehmensbereiche, zu dem 15 Zeitungsverlage – darunter auch die MOPO – und 31 Druckereien gehören. In den kommenden Jahren hat die „MOPO“ wechselnde Eigentümer von G+J, US-Investoren bis zu DuMont in Köln. Seit April 2024 ist die tägliche „MOPO“ Geschichte, aus dem Boulevardblatt wird eine Wochenzeitung.

Unter „Eine Woche Hamburg“ wird für die MOPO-Wochenzeitung geworben. Es heißt: „Die Auflagen der gedruckten Tageszeitungen sind derweil über Jahre brutal geschrumpft, die MOPO auf unter 20.000 Exemplare pro Tag.“ Das neue Angebot: „Jeden Freitag, als pralles Heft mit mehr als 100 Seiten, für 4,80 Euro“.

Frage: Kann eine Wochenzeitung eine Tageszeitung ersetzen?



Im Hamburger Hafen ist der Warenumschlag auch im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Zeitraum des vergangenen Jahres erneut mit 3 Prozent zurückgegangen. Es gab einen Einbruch beim Massengut, Hoffnungen gibt der leicht steigende Containerumschlag. Beim Massengut auffällig ist, dass vor allem der Rückgang bei Öl, der weniger angelandet wurde. Die Hafen-Marketingorganisation hofft, dass die aktuellen Ereignisse sich im Roten Meer stabilisieren. Vor allem, dass es weniger Übergriffe auf Containerschiffe und Öltanker gibt.

Wohl stieg der Anteil an Containerschiffen vor allem im ersten Quartal bei kleineren Schiffen. Im Jahr 2023 hatte der Hafen sein schlechtestes Ergebnis seit fast 15 Jahren. Nur 114,3 Millionen Tonnen waren über die Kaikanten gegangen, das war der schlechteste Wert seit 2009, dem Jahr nach der Wirtschaftskrise. Mit Abstand ist nach wie vor China der wichtigste Partner im Containerverkehr. Wenn die EU den USA mit der Erhöhung von Zollgebühren folgt, wird es auch Auswirkungen auf den Hamburg Hafen haben.
khw

Wöchentliche Morgenpost


Hamburger Hafen


Zwei MSC-Containerschiffe kreuzen sich auf der Elbe