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Hamburger Korrespondenz im April 2022
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Bauen und Wohnen in der Elbmetropole: Engel & Völkers und René Benkos »Signa Real Estade«
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Engel & Völkers ist weltweit einer der größten Immobilienmakler. Auch in Hamburg ist diese Firma der Platzhirsch. Vor allem bietet Engel& Völkers in den noblen Wohnquartieren Immobilien an Elbe, Alster wie in der HafenCity an, vom Einzelhaus, Reihenhaus bis zu Etagenwohnungen. Im Westen der Stadt entstehen in den kommenden Jahren rund 4.400 neue Wohnungen. Der Bau ist möglich, da der Altonaer Bahnhof nach Diebsteich verlegt wird. In diesem Teich habe ich Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts Molche für mein Terrarium gefangen. Nun wird der Name »Diebsteich«, heute eine S-Bahn-Station, zum neuen Fernbahnhof mit sechs Gleisen und den zwei S-Bahngleisen der neue Großbahnhof, der die Funktion des Fernverkehr vom ehemaligen Altonaer Bahnhof übernehmen soll. Für den neuen Bahnhof hat die Deutsche Bahn (DB) 550 Millionen Euro vorgesehen. Bereits heute wird diese Summe für das neue Hamburger Bahnhofprojekt nicht reichen. Erinnert sei das Neubauprojekt Stuttgart 21. Der Finanzierungsvertrag v. 2. April 2009 sah einen Betrag von 4,526 Millionen Euro vor. Seit März 2022 sind die Kosten auf 9,15 Millionen Euro gestiegen zuzüglich eine „ergänzende Vorsorge“ von 640 Millionen Euro. Der neue Stuttgarter Bahnhof wird doppelt so teuer wie am 2. April 2009. Eine ähnliche Kostenexplosion könnte es auch beim Hamburger neuen Bahnhof »Diebsteich« geben.
Da der Altonaer Bahnhof umzieht, nur alte S-Bahn bleibt erhalten, werden 20 Fußballfelder, das sind rund 140.000Quadratmeter für den Wohnungsbau in der Stadt frei. Bereits kräftig wird geplant, in der Regel für die gutverdienende Mittelschicht, die sich Eigentumswohnungen kaufen können. Über das Gewerbegebiet der Holsten Brauerei, die Brauerei ist auf die linke Seite der Elbe gezogen, wird kräftig über die Bebauung gestritten.
Zum Streitfall ist auch der Gedenkturm für Olaf Scholz geworden. Das sogenannte »Elbtower-Projekt« soll die HafenCity abschließen. Nun ist das vom Architekten David Chipperfield entworfene Hochhaus zum Sprengsatz in der Hamburger SPD geworden, die mit »Bündnis 90/Die Grünen« die Stadt regiert. Der Turm an der Norderelbe, vom britischen Stararchitekten Sir David Alan Chipperfield entworfen, wurde von Olaf Scholz in seinen letzten Tagen als 1. Bürgermeister Hamburgs der Öffentlichkeit am 8. Februar 2018 präsentiert.
Der Streit um den »Elbtower« der bisher bei den Hamburger Sozis unter der Oberfläche schwelte, ist nun flammend entfacht, wurde am 8. März 2022 ausgelöst. An diesem Tag wurde bereits die erst für den Sommer erwartete Baugenehmigung erteilt. Wie eine Hamburger Zeitung berichtet, war davon nicht einmal Scholz Nachfolger Dr. Peter Tschentscher noch die SPD-Fraktion davon informiert.
Im Fokus der Affäre steht Dorothee Stapelfeld, sie ist seit 2015 Stadtentwicklungssenatorin. An der Hamburger Universität studierte sie Kunst- und Literaturgeschichte sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, promovierte über den Wohnungsbau der 1950er Jahre. Während ihres Studiums war sie auch Mitglied in der studentischen Selbstverwaltung.
Auch der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Markus Schreiber kritisierte die Senatorin. Schreiber geht es vor allem um die Vorvermietungsquote, die von der SPD-Fraktion und den Bündnis 90/Die Grünen als Ergänzung 2019 zum Kaufvertrag mit dem Bauherrn »Signa Real Estade« der Firma des österreichischen Milliardärs René Benko schloss. Danach muss Benko vor einer Vergabe des Grundstücks an ihm, es gehört noch der Hansestadt, eine Vorvermietungsquote von 30 Prozent der 70.000 Quadratmeter Bürofläche nachweisen. Was Die Linke bereits im Februar 2022 vermutet bestätigt jetzt der SPD Bürgerschaftsabgeordnete Schreiber. Benkos Signa hat offenbar mit einem Trick darauf hingearbeitet, dass die Vermietungsquote erfüllt wird.
Die Hamburg Commercial Bank (HBCB) ist Nachfolgerin der HSH-Nordbank will auf mindestens zehn Prozent der Gesamtfläche einziehen. Die Anmietung wurde der HBCB schmackhaft gemacht. Das Gebäude der abgewickelten Landesbank am Gerhard-Hauptmann-Platz, an dem die Bank derzeit ihren Sitz hat wurde von Benkos Signa gekauft. Gerüchten zufolge wurde dabei zu erhöhten Preisen wurde so indirekt die Miete für HBCB im »Elbtower« auf Jahre finanziert. Ob das seriös ist, bleibt zu hinterfragen.
khw |
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KÖNIG DER STÄDTE
René Benkos Milliarden-Monopoly
Elbchaussee - Da parkt in nächster Zeit bestimmt keiner
Elbchaussee - Schön, wenn mal keiner kommt
Elbchaussee - Enger gehts nicht
Elbchaussee - Noch enger gehts nicht
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