31.05.2021
Hamburger Korrespondenz im Juni 2021


Nun will auch der Mitinhaber der Warburg Bank, Christian Olearius, vorm Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) der Hamburger Bürgerschaft aussagen. Das soll bereits in vier Wochen geschehen, Olearius einer der Beteiligten in der Cum-Ex-Affäre. Nun wollen Warburg-Vertreter auch weitgehend auf das Steuergeheimnis verzichten. Der Banker hatte sich 2016 mindestens zwei Mal mit dem 1. Bürgermeister und heutigen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) getroffen, dass zu einem Zeitpunkt, als bereits strafrechtliche Ermittlungen gegen die Warburg Bank liefen. Kurz vor dem Treffen hatte sich das Finanzamt noch dafür ausgesprochen, Steuern in Millionenhöhe von der Warburg Bank zurückzufordern, danach rückte es von der Forderung ab. Ist das der letzte Akt in der Affäre?

Nach 47 Jahren schaltet das Kabarett „Pulverfass“ St. Pauli für immer die Lichter aus. Das über Hamburgs Grenzen bekannte Travestie-Kabarett „Pulverfass“ schließt für immer. Die Geschichte begann 1973 in St.Georg in der Straße Pulverfass. Aus der geplanten Diskothek wurde ein Travestie-Kabarett, das zog 2001 in das ehemalige Oase-Kino an der Reeperbahn um. Um die zehn Travestie-Künstler standen jeden Abend auf den Brettern des Kabarett Pulverfass. Auch Prominente aus dem Show-Geschäft waren hier Gäste. Nun soll am 1. Juli das „Pulverfass“ unter Leitung von zwei ehemaligen Stammgästen in einem neuen Look und Show wiedereröffnet werden. Vielleicht kommt es dazu, wenn nicht gerade Corona einen Strich macht.

Die Entwicklung des Hamburger Hafens ist im ersten Quartal 2021 positiv, das anders als erwartet. Besonders stark war die Umschlagentwicklung im März des Jahres. Das teilte Hafen Hamburg mit. Auch lag der Containerumschlag mit den Vergleichswerten des Vorjahres um fast 2 Prozent höher. Die Corona-Pandemie prägte im ersten Quartal 2021 noch die Umschlagentwicklung im Hafen der Stadt Hamburg. Mit dem wichtigsten und größten Handelspartner China konnte eine Steigerung des Containerumschlags von 16 Prozent erreicht werden. Was bleibt sind die Rauchfahnen bei Ein- und Auslaufen der Containerschiffe.

Bei Airbus in Hamburg ist das Problem der Ausgliederung von Mitarbeitern in eine neue Gesellschaft nicht gelöst, will aber die A320neo-Produktion fast verdoppeln. Nur bei den Langstreckenflugzeugen von A350 und A330neo wird vorsichtig geplant. Der A320neo ist für Airbus der Taktgeber im Aufwärtstrend, es wurden die Zulieferer bereits informiert. In der Fertigung des A320neo geht Airbus pro Monat mit 64 Flugzeugen bis ins zweite Quartal 2023 aus, dann soll, bei einem sich erholenden Mark auf 70 Flugzeuge erhöht werden. Das bisherige A380-Werk in Toulouse wird ab Ende 2022 die Langversion vom Airbus A321 fertigen. Das ist die Airbus-Planung wenn sich Europa von der Pandemie erholt.

Der Hamburger CDU Landesverband hält nichts von Sternchen oder Doppelpunkten im Bemühen, die deutsche Sprache geschlechtergerecht zu sprechen oder zu schreiben. Unterstützung erhalten die Christsozialen von Alster und Elbe von Sprachwissenschaftlern. In dem einstimmigen CDU-Beschluss heißt es: »Die Hamburger CDU spricht sich dafür aus, dass in allen Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen keine grammatisch falsche Gendersprache verwendet wird.« Auch darf es keine Ausgrenzung von Menschen geben, die keine gendergerechte Sprache verwenden wollen. Peter Schlobinski, Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsche Sprache, sieht die Gendersternchen und den Gender-Doppelpunkten im Schriftverkehr von staatlichen Stellen und an den Universitäten nicht von den in Deutschland gelten Rechtschreibregeln gedeckt. »Für die offizielle Schreibung in Institutionen, Verwaltung, Schulen, Universitäten haben wir den Rechtschreibrat und das ist die Norm, an die wir uns zu halten haben«, sagte Schlobinski dem »Tagesspiele« in Berlin. Wenn davon abgewichen wird kann es sein, dass in München die doppelten Sterne stehen, in Kiel der Doppelpunkt. Der CDU Hamburg widerspricht Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank von der Partei Bündnis 90/Die Grünen.

Frank-Walter Steinmeier verkündete im TV und Radio am 28. Mai 2021 im Amtssitz Schloss Bellevue, er stehe aus voller Überzeugung für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Das Land möchte er weiter auf dem Weg in eine Zukunft nach der Pandemie begleiten, dafür bittet er um neues Vertrauen, so das 65-jährige Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland. Bereits ein Tag zuvor hatte sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, DIE LINKE, bereits für eine Wiederwahl Steinmeiers ausgesprochen. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner erklärte, er würde Steinmeier unterstützen. Die Vorsitzenden des Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck warnten davor: „…dass das Amt des Bundespräsidenten in den Wahlkampf gezogen wird.“ Die noch Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich nicht direkt, sagte die Ankündigung stehe für sich. Markus Söder erklärte: „Wir nehmen die Ankündigung mit Respekt zur Kenntnis.“ Dietmar Barsch, DIE LINKE, entschieden wird das nach der Bundestagswahl. Anders der stellvertretende Vorsitzende der Werteunion von CDU/CSU Thomas Jahn. Das Mitglied der CDU kritisierte die Bewerbung von Bundespräsident Steinmeier: „Steinmeier ist nicht für eine zweite Amtszeit qualifiziert.“ Stattdessen muss die Union einen eigenen Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten aufstellen. Eine Anlehnung zur 2. Amtszeit Steinmeier kommt auch von der Partei Alternative für Deutschland.
khw

Schiffe auf der Elbe


HMM Algerciras Hamburg


Hamburger Hafen


Cap San Augustin


Airbus Finkenwerder