11.01.2019
Museum Wiesbaden: «Eduardo Chillida - Architekt der Leere»

Der baskische Bildhauer Eduardo Chillida Juantegui wurde am 10. Januar 1924 in San Sebastián geboren und verstarb dort am 19. August 2002, gehört zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Bekannt von ihm sind seine raumgreifenden Skulpturen.

Ab 1943 studierte Chillida bis 1946 Architektur an der Universidad de Madrid, verließ das Architekturstudium und Hochschule, um an der privaten Kunstakademie «Circulo de Bellas Artes» in Madrid Zeichnung zu studieren. Ab 1948 ist Chillida in Paris, richtet hier ein Atelier ein und formt seine ersten figürlichen Plastiken in Gips und Ton. Ab 1949 und das nächste Jahr beteiligt er sich am «Salon de Mai».1950 kehrt er nach San Sebastián zurück und heiratet heiratete Pilar de Belzunce. 1951 bezieht das Paar in eine Villa im benachbarten Hernani, richtet ein Atelier mit einer Schmiede ein. Die hier entstehenden Entwürfe und erste Arbeiten in Schmiedetechnik werden die Grundlage für seine spätere Kunst, seine großen Werke in Eisenplastik.

Von 1959 bis 1977 ist Chillida Teilnehmer der documenta in Kassel. Ab den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es bedeutende Retrospektiven seines Lebenswerks in New York, der Bundesrepublik und im Baskenland in San Sebastián. Zu seinen Lebzeiten eröffnete er in Hernani das Chillida-Leku-Museum, ein Skulpturen-Park mit seinen Arbeiten auf einer Fläche von 12 Hektar. Als Folge der Finanzkrise musste der Park 2010 geschlossen werden, kann heute nach vorheriger Anmeldung wieder aufgesucht werden.

Zeit seines Lebens kreiste bei Eduardo Chillida der Begriff der Leere. Das Zusammenspiel von Leerraum und seiner äußeren Hülle faszinierte ihn, charakterisiert sein Werk. Vergleichbar mit der Arbeit eines Architekten sah der baskische Bildhauer seine Aufgabe darin, in seinen Skulpturen Leerräume aufzutun. In der Bucht von San Sebastián, in seiner Heimat, sind auf drei Klippen die Windkämme «Peine del viento XV» montiert. Diese Arbeiten zählen zu den Meisterwerken Chillidas. Die 3 Teile umfassenden 12 Tonnen schwere Stahlskulpturen verbinden symbolisch Wind und Wasser, die Stadt, Natur und das Baskenland.

Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin befindet sich Chillidas letzte öffentliche Arbeit mit dem Titel «Berlin» - Material Kortenstahl. Die Großplastik wurde vom Münchener Mäzen Rolf Becker und seiner Frau Irene geschenkt und vom Bundeskanzler Gerhard Schröder im Jahr 2000 enthüllt. Eigentümer ist heute die Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem «Museo Chillida Leku», wird vom Kulturfonds FrankfurtMain unterstützt.

Im Verlag Buchhandlung Walter Köhler, Köln, ist der gleichnamige Katalog zur Ausstellung - Preis 34,00 EUR - erschienen.
khw


Museum Wiesbaden: «Eduardo Chillida – Architekt der Leere»

Bis zum 10. März 2019
Friedrich-Ebert-Allee 2 - 65185 Wiesbaden