23.05.2017
Jenisch Haus: Ernst Eitner – Monet des Nordens

Das Jenisch Haus in Nienstedten zeigt aus Anlass des 150. Geburtstages von Ernst Eitner - geboren am 30. August 1877 - eine Retrospektive des Hamburger Impressionisten. Für die Ausstellungen wurden 140 Werke auf Papier und Leinwand aus dem Œuvre des Künstlers, aus öffentlichen Sammlungen und privaten Besitz ausgewählt. Allein 50 Arbeiten davon kommen aus seinem Nachlass, der von seinem Enkel Ernst-Christian Wolters verwaltet wird. Diese Arbeiten werden das erste Mal in einer Ausstellung gezeigt. Der Reiz dieser Ausstellung ist auch, dass sie im Jenisch-Haus im gleichnamigen Park stattfindet. Um zur Kunst von Ernst Eitner zu kommen, heißt es erst einmal Treppensteigen im Haus. Im letzten Geschoß, unter dem Dach, wird die Ausstellung präsentiert.

Zunächst wurde Eitner vom Publikum seiner Zeit missachtet, wurde später als «Monet des Nordens» berühmt. Der impressionistische Künstler und einer der experimentierfreudigsten Maler gründete den «Hamburger Künstlerclubs von 1897». Mitglieder werden Arthur Illies, Julius von Ehren, Thomas Herbst, Paul Kayser, Alfred Mohrbutter, Friedrich Schaper, Arthur Siebelist, und Julius Wohlers.

Es ist der Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark der Künstler ermuntert, wie die Franzosen im Freien – en plein air - zu malen. Auch Ernst Eitner malt in der Natur, am Meer oder im Garten. Eitners Arbeiten sind farbenfrohe Landschaftsdarstellungen, Sonnenuntergänge an Alster und Elbe, sowie zahlreiche Selbstporträts und Bilder von seiner Familie.

Das Ende des Künstlerclubs stürzt Eitner in eine tiefe Krise, beginnt eine Neuorientierung seiner Bildthemen. Das Alstertal als Motiv ist abgegrast, jetzt reizten ihn als Motiv der Bau der U-Bahn, Fabriken, die Abbruchviertel bei der Sanierung der Gängeviertel, aber auch das Treiben in der City, der Jungfernstieg. Zahlreiche Anregungen findet er auch auf Sylt mit Dünenlandschaften und Meeresstudien. Am 50. Geburtstag ernennt ihn der Senat der Hansestadt Hamburg zum Ehren-Professor. Kunstfreunde sammelten 6500 Mark, um der Kunsthalle ein Bild zu schenken. Lichtwarks Nachfolger Gustav Pauli entscheidet sich für die großformatige Arbeit mit dem Titel «Dem Herrn zu Füßen».

Einen Einblick vermittelt die Ausstellung auch zur Hamburger Kunstgeschichte.

Der 70. Geburtstag des Künstlers 1937 würdigen zwei Ausstellungen – Die Kunsthalle und die Galerie Commeter würdigen mit Ausstellungen den 70. Geburtag von Ernst Eitner.

Im Alter von 88 Jahren stirbt Ernst Eitner am 28. August 1955 in Hamburg. Ungebrochen haben seine Arbeiten beim Publikum und Sammler einen hohen Wert.
khw

Jenisch Haus: Ernst Eitner – Monet des Nordes
Bis zum 12. November 2017
Baron-Voght-Strasse 50 – 22609 Hamburg
Di – So 11 -18 Uhr