23.05.2017
Hamburger Kunsthalle: OPEN ACCESS oder Laien kuratierten eine Ausstellung

Seit einem halben Jahr ist Christoph Vogtherr Direktor der Hamburger Kunsthalle. Große Ausstellungen im renovierten Bau sind nicht allein sein Ziel, er möchte etwas verändern und die Bürger der Stadt mit einbeziehen. Auch will er die Hamburger für die Kunsthalle der Stadt begeistern

Das beginnt mit seinem Ausstellungskonzept von «OPEN ACCESS» als Bildungs- und Vermittlungskonzept. Vogtherr möchte so an die im letzten Jahrhundert vom Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark gestartete Kunstvermittlung mit seinem Konzept «OPEN ACCESS» anknüpfen. Das Konzept: Zwölf Personen, die alle zu unterschiedlichen Zeiten und aus unterschiedlichen Ländern nach Hamburg gekommen sind und blieben, sie bildeten mit Christoph Martin Vogtherr, der auch neu in der Stadt, das Ausstellungsteam. In sechs Workshops haben sie sich ausgiebig mit den Werken der Kunsthalle, ob ausgestellt oder im Depot, beschäftigt. Das Ergebnis sind 13 unterschiedliche Blicke auf fünf Themen: Dialog, Empowerment, Freiheit, Gemeinschaft und Respekt. Diese fünf Themen bilden auch die fünf Themenräume, in denen sich die Werke, die das Team aus der Sammlung der Kunsthalle auswählte, wieder. So geben diese 13 Blicke auf die Sammlung auch einen neuen Zugang zur Sammlung der Kunsthalle.

Mit dabei im Ausstellungsteam waren: Mostafa Akhtar, Ali Awudu, Khalil Balbisi, Heide Kadula, Mehdi Moudafi, Nursima Nas, Vadhiliya Insani Putri, Halyana Roshchyna, Mahran Saeed, Quentin Scornet, Delphine Takwi, Christoph Vogtherr und Hosein Youssofi. Für die meisten der Mitglieder war die Hamburger Kunsthalle zu Begin des Projekts ein neuer wie unbekannter Ort. Das hat sich seit der ihrer Mitarbeit bei «OPEN ASSESS» geändert.
Auch ich entdeckte einen Künstler in der Ausstellung – Rudolf Jacob Zeller. Seine Arbeit aus den Jahren 1908/09, Titel «Arbeitslose». Zeller wurde am 17. Oktober 1880 in Hamburg geboren, gestorben am 22. Januar 1948 in Heerlen/Niederlande, war ein gefragter Porträtmaler. Ab 1935 durfte Rudolf Jacob Zeller seinen Beruf nicht mehr ausüben und emigrierte 1938 in die Niederlande. Durch die Ausstellung «OPEN ACCESS» kehrt auch verschüttete deutsche Geschichte zurück.

Ein Ausstellungskatalog wird erst zum Ende der Ausstellung vorliegen.
khw

Hamburger Kunsthalle: «OPEN ACCESS»
bis zum 27. August 2017
Im Hubertus-Wald-Forum
Hamburger Kunsthalle
Glockengießerwall 5 - 200095 Hamburg
Dienstag - Sonntag - 10 - 18 Uhr