28.09.2020
Dirk Steffens/Fritz Habekuss: ÜBERLEBEN
Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden

Die Autoren beschäftigen diese Themen: »Eine Million Arten vom Aussterben bedroht«, »Die Wissenschaft bereite sich auf den Weltuntergang vor«, »Hungersnöte und Verteilungskrieg drohen« und »Mehr Kapitalismus für besseren Umweltschutz«.

Der Journalist Dirk Steffens, Jahrgang 1967 in Stade geboren, macht die Faszination Erde mit der ZDF Sendung »Terra X« erlebbar. Auch Fritz Habekuss ist Journalist, 1990 in Pritzwalk/Brandenburg geboren, ist Autor der Wochenzeitung »Die Zeit« in Hamburg.

Im Vorwort schreiben sie: »Und deshalb ist das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier die alles überragende Herausforderung unserer Zeit. Nicht einmal die eng damit verbundene Klimakrise bedroht uns so sehr in unserer Existenz - sie gefährdet zwar die Art, wie wir leben, aber nicht, ob wir leben.

Dies ist zum einen ein Buch über das, was draußen in der Natur passiert. Bis hierhin fühlen wir uns sicher beim Schreiben. Wissenschaftsjournalismus ist unser Beruf. Aber weil das Problem so groß und die Aufmerksamkeit dafür so klein ist, kamen wir um den zweiten Teil des Buches nicht herum. Darin stellen wir uns der Frage, wie es denn nun weitergehen soll mit uns Menschen auf dieser Erde.

Das wissen wir natürlich nicht. Niemand weiß es. Eine Zukunft kann man sich nicht ausdenken. Zukunft muss man leben, damit sie real wird. Deswegen ist dies zum anderen ein Buch, in dem wir uns einmal vorstellen wollen, was sich in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und vor allem in unseren Köpfen ändern muss, damit bald zehn Milliarden Menschen auf der Erde überleben können. So viel steht fest: Wir müssen uns an sie anpassen, nicht umgekehrt. Die Natur verhandelt nicht. Sie gewährt keinen Aufschub, keine Gnade, keinen Deal.«

Der Band ist keine Liebeserklärung an die Natur und Gesellschaft, sie haben auch kein Weltuntergangbuch geschrieben. Im Vorwort heißt es: »Es gibt unendlich viele Bücher, Artikel und Filme über ökologische Katastrophen. So viel, dass wir oft hören: alles übertrieben, alles nicht so schlimm. Das ist natürlich Unsinn. Zwar haben weder sauren Regen noch das Ozonloch zum Weltuntergang geführt - das ist kein Beweis für Panikmache, sondern genau das Gegenteil: Es ist nicht so schlimm gekommen wie befürchtet, weil gewarnt und gehandelt wurde.»

Die Autoren regen auch an darüber nachzudenken, wie die Politik und Wirtschaft umgestaltet werden muss, auch was jeder Einzelne dazu beitragen kann. Das Buch verstehen Dirk Steffens und Fritz Habekus als ein Plädoyer für ein völlig neues Naturverständnis.

Empfehlenswert
khw


Dirk Steffens/Fritz Habekuss: ÜBERLEBEN
Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden

Penguin Verlag in der Verlagsgruppe Radom House, München 2020
238 Seite – 20.00 EUR