25.03.2020
Christine Wunnicke: Nagasaki, ca. 1642 - Novelle

Die Autorin Christine Wunnicke, 1966 in München geboren, studierte in Berlin und Glasgow Linguistik, Altgermanistik und Psychologie. Seit 1991 arbeitet sie als freie Autorin für Hörfunksender, veröffentlicht Radiofeatures und Hörspiele. Neben der Biografie »Die Nachtigall des Zaren. Das Leben des Kastraten Filippo Balatri« veröffentlicht Christine Wunnicke 8 Romane, darunter die Titel »Der Fuchs und Dr. Shimamura« und »Katie«, vorgeschlagen für den Deutschen Buchpreis. Ihre Romanfiguren sind exzentrisch, häufig mit einer besonderen Obsession gesegnet, aber historisch verbürgt.

In der Novelle »Nagasaki, ca. 1642« zeichnet sie einen Samurai nach und stellt die Frage, was macht ein berühmter Krieger in Friedenszeiten? Der Samurai Seki Keijiro langweilt sich im Kreis der Familie. Als er hört, dass vor Nagasaki ein Schiff der Niederländischen Ostindien-Kompanie erwartet wird, erwacht er zu neuem Leben. Da gab es noch eine ungeklärte Episode in seinem Kriegserlebens. Der Samurai heuert bei der Niederländischen Niederlassung der Ostindien-Kompanie an, hat es nun mit dem Niederländer Abel van Rheenen zutun, der auf dem Schiff der Dolmetscher ist. Ein Mann der zu viel redet, der auch die japanische Seele erkunden will.

Fein zeichnet die Autorin die Niederländer und Japaner in der Novelle nach. Eine an Pointen reiche, lesenswerte Geschichte.
khw


Christine Wunnicke: Nagasaki, ca. 1642 - Novelle

Berenberg Verlag, Berlin 2020
110 Seiten – 14 EUR