13.03.2019
Birgit Poppe: Kandinsky und seine Zeit

Die Autorin studierte Kunstgeschichte und Germanistik in Bochum und Bonn. Zu ihren Schwerpunkten ihrer Arbeit gehören die Malerei und Grafik des 19.und 20.Jahrhunderts, insbesondere die Kunst des Impressionismus und des Expressionismus. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an Museen, freischaffend als Autorin und Dozentin für Kunst-und Kulturgeschichte ist sie heute tätig.

Der von Birgit Poppe vorgelegte Band «Kandinsky und seine Zeit» ist ein Text-Bild-Band zu seinem 150. Geburtstag, der am 16. Dezember 1866 in Moskau geboren wurde. Der Künstler des Expressionismus war ein Wegbereiter der abstrakten Kunst.

Wassily Kandinsky war dreißig Jahre alt, als er in Moskau seine Hochschulkarriere als Jurist abbrach, nach München ging um hier Malerei zu studieren. Sein Schlüsselerlebnis, Abbruch und Hinwendung zur Kunst, ist eine Ausstellung mit Arbeiten von Claude Monnets 1895 in Moskau. In München ist Kandinsky ab 1900, wird Schüler des Symbolisten Franz Struck. In seinem Atelier fand er Mitstreiter für die Künstlergruppe «Phalanx», lernt auch die junge Gabriele Münter kennen, die für viele Jahre seine Lebensgefährtin wird. Ab 1904 folgen Reisen in das noch französische Protektorat Tunesien und Italien. Später, 1909, erfolgt die Gründung der «Neuen Künstlervereinigung München», lernt Franc Marc kennen, freundet sich mit ihm an. «Der Blaue Reiter» wird von Kandinsky und Marc für ihre Ausstellungs- und Publikationstätigkeit 1911 gegründet. Nach zwei Ausstellung löst sich zu Beginn des Ersten Weltkrieg «Der Blaue Reiter» auf. Die im Umfeld des Blauen Reiters arbeitenden Künstler waren die wichtigsten Wegbereiter der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts.

Der Ersten Weltkrieg zwing Kandinsky zu Rückkehr nach Russland. Bereits 1922 kehrt nach Deutschland zurück, wird von Walter Gropius an das Weimarer Bauhaus berufen. Mit Kandinskys Bauhaus-Schrift «Punkt und Linie zur Fläche»,1926 veröffentlich, legt er die Harmonielehre der abstrakten Malerei dar.

Durch Repressalien wie Hausdurchsuchungen der Nationalsozialisten 1933, das Bauhaus war nach Berlin-Lankwitz umzogen, erfolgte die Selbstauflösung. Nach der Schließung des Bauhauses emigrierte Wassily Kandinsky nach Frankreich, fand eine neue Heimat in Neuilly-sur-Seine. Hier stirbt er am 13. Dezember 1944. Von den Nazis werden 1937 von Wassily Kandinsky 57 seiner Werke aus den Museen in Deutschland entfernt, davon 14 in der Ausstellung «Entarte Kunst» in München gezeigt.
khw


Birgit Poppe: Kandinsky und seine Zeit

Verlag E. A. Seemann in Seemann und Henschel, Leipzig 2016
144 Seiten - mit seinen berühmten Werken - 14,95 EUR