13.03.2019
HODLER - PARALLELISMUS

Eine Retrospektive in Kooperation des Musée d'art et d'histoire Genf (20.04.-19.08.2018) und im Kunstmuseum Bern (14.09.2018-13.,01.2019) zum 100. Todestag von Ferdinand Hodler, der am 19. Mai 1918 unerwartet in seiner Wohnung am Quai du Mont-Blanc in Genf verstarb.

Im Vorwort des Katalogs heißt es: «Das Kunstmuseum Bern und die Musees d'art et d'histoire Genf - gelegen in den Städten, die Anfang und Ende dieses Künstlerlebens markieren - haben aus diesem Anlass beschlossen, ihre Sammlungen zusammenzuführen und mit gemeinsamen Kräften eine Ausstellung zu realisieren. Unterstützung erhielten wir dabei von schweizerischen und internationalen Institutionen. Zahlreiche private Leihgeber tragen mit ihren Werken zu einer Ausstellung bei, die es nicht nur ermöglichen wird, einen Überblick über die künstlerische Laufbahn Hodlers zu geben, sondern auch die Verbindungen, die er zwischen seinen Gemälden knüpfte, nachzuvollziehen und seine malerischen Ambitionen zu entschlüsseln.

Hodler, der zu Lebzeiten internationales Renommee erlangte und als ein Hauptvertreter des Symbolismus betrachtet wird, ist - ohne jeden Zweifel - neben Paul Cezanne der größte Landschaftsmaler seiner Zeit. Dass die Schweiz ihn nie vergessen hat, lässt sich allein an der Anzahl seiner Gemälde ablesen, die in den öffentlichen Sammlungen Schweizer Museen ausgestellt sind. International war er das 20. Jahrhundert hindurch dagegen weniger bekannt. Die großen nationalen Retrospektiven seines CEuvres zu Beginn unseres Jahrhunderts, gefolgt von jenen in Paris (2007), New York (2012), Tokio und Hyogo (2015), Bonn und Wien (2017), öffneten ihm erneut den Weg zum Ruhm. Heutzutage vergeht kein Monat, in dem nicht ein Museum - von Amerika bis Asien - ein Gemälde Hodlers aus der Schweiz entleihen möchte.»

Ferdinand Hodler gilt heute als der erste moderne Künstler der Schweiz von Weltrang. Aus Anlass seines 100. Todestages wurde zu erst in Genf, dann in Bern in einer Retrospektive des Gesamtwerkes seiner Arbeiten gezeigt. Vorbild für Ferdinand Hodler war der französische Jean Désiré Gustave Courbet. Wie der Selfmademan Courbet wollte auch Hodler werden, der seine Ausstellung unabhängig den Salons der Kunstakademien organisierte.

Ferdinand Hodler, geboren am 14. März 1853 in Bern, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Früh verstarb der Vater an Tuberkulose. Seine Mutter Magarete Hodler, in zweiter Ehe mit dem Dekorationsmaler Gottlieb Schüpbach verheiratet, starb 1867 auch an Tuberkulose. 1865 hatte Ferdinand Hodler die Werkstatt seines alkoholkranken Stiefvaters übernommen und ernährte die Familie. In Thun beginnt er 1868 eine Lehre als Ansichtenmaler, geht Ende 1871 nach Genf, malte Firmenschilder und kopiert im Musée Rath.

Hier wird er vom Landschaftsmaler Barthélemy Menn entdeckt und sein Schüler. Holder orientiert sich an Künstlern wie Camille Corot und Gustave Courbet. Auf seiner Spanienreise 1878/1879 lernt er die Werke von Velázquez, Tizian, Raffael und Rubens kennen. Im Dezember 1885 hat Hodler im Genfer «Cercle des Beaux-Arts» seine erste Einzelausstellung, die zweite findet 1887 im «Kunstmuseum Bern». Damit ist Ferdinand Hodler in der Schweiz bekannt. Im Jahr 1916 erhält er eine Professur an der «Ecole des Beaux-Arts» in Genf, in seinem Todesjahr wird Ferdinand Hodler Ehrenbürger von Genf.

Der Katalog «HODLER - PARALLELISMUS» zeigt auch nach Ausstellung Ende in Genf und Bern, wie Ferdinand Hodler seine von ihm gemalte Welt sah.
khw


HODLER - PARALLELISMUSS

Katalog der Ausstellung in Genf und Bern 2018/2019
Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2018
191 Seiten - 106 Bilder - 48,00 EUR