13.03.2019
Sighard Gille ruhelos: Werkverzeichnis

Über den Maler Sighard Gille: er wurde am 25. Februar 1941 in Eilenburg geboren, ist ein Künstler und Fotograf, war Professor an der Hochschule für Grafik in Leipzig (HGB). Hier studierte er von 1965 -1970 bei Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer und erwarb das Diplom für Malerei. Von 1973 bis 1976 war er Meisterschüler bei Bernhard Heisig an der Akademie der Künste in Berlin/DDR. Von 1976 bis 1980 Assistent an der HGB im Fachbereich Malerei, lehrte Sighard Gille dann ab 1986 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 an der Hochschule in Leipzig.

Aus Anlass seiner Ausstellung «Sighard Gille - ruhelos» im «Museum der bildenden Künste in Leipzig» erschient gemeinsam mit dem Verlag E. A. Seemann ein prächtiger Kunstband über die Ausstellung. Im Vorwort des Werkverzeichnis schreibt der Direktor des Leipziger Museums Hans-Werner Schmidt: «Sighard Gille war in den 1980er Jahren schon ein gestandener Maler im östlichen Teil Deutschlands - und sein Werk ist alles andere als zeitgeistig bei dem steten Bekenntnis, Bilder seiner Zeit zu formulieren, denn sie verfügen durch die Jahrzehnte hinweg über einen Grundtenor.»

Weiter schreibt Schmidt: «In vielen Gesprächen zwischen Sighard Gille und mir kommt immer wieder die Frage auf, ob er, der 18 Jahre öffentlich in der DDR gewirkt hat und danach 26 Jahre (heute 29 Jahre) im vereinten Deutschland, ein «DDR-Maler» sei oder ein gesamtdeutscher? Ich denke, Sighard Gille ist ein deutscher Maler ostdeutscher Provenienz. Seine Ausbildung und sein Wirkungsfeld fanden in streng reglementierten Grenzen statt - und damit meine ich nicht nur die Staatsgrenze -, doch Ausbildung, Orientierung, Prägung heißt viel mehr als eine Grenzen definierende Studienordnung. Gilles Lehrer waren auch - wie erwähnt - Max Beckmann, Otto Dix und Oskar Kokoschka wie auch Lovis Corinth und seine scheinbar fleischgewordene Malerei. Deren Impulse, deren malerische Vibrationen sind im Werk Gilles von Anfang an spürbar - und eben diese auserwählten «Väter» lassen sich nicht nur einem Teil Deutschlands zuordnen.»

In dem opulenten Werkverzeichnis «ruhelos» der Arbeiten von Sighard Gille spiegelt sich sein ganzes Malerleben wider.
khw


Gille ruhelos – Werkverzeichnis

E.A. Seemann Verlag in Seemann Henschel, Leipzig 2016
448 Seiten - Abbildung in Farbe - 49,95 EUR
kostet im Museumshop 34,80 EUR