13.03.2019
Berlinische Galerie: Freiheit – Kunst der Novembergruppe 1918 – 1935

Die Novembergruppe war eine Künstlervereinigung, die sich am 3. Dezember 1918 in Berlin mit 170 Mitgliedern gründete. Den Namen gab der Gruppe die Novemberrevolution, die das Land veränderte, die Monarchie für immer beendete. Die Mitglieder bezeichneten sich als «radikal» und «revolutionär». Zahlreich kamen die Mitglieder aus dem Redaktionsumfeld von Herwarth Waldens Zeitschrift «Sturm», die sich der Novembergruppe anschlossen. Andere Mitglieder kamen von den «Futuristen», dabei waren auch die «DADA-Künstler», aus dem «Bauhaus» und «Werkbund». Ziel der Künstlervereinigung war die Vereinigung von Kunst und Volk. Auch versuchte die Novembergruppe Einfluss auf öffentliche kulturelle Aufgaben zu nehmen, was ein frommer Wunsch blieb.

Die Novembergruppe war politisch keine einheitliche Vereinigung. Die Mitglieder, die mit den linken Parteien sympathisierten, starteten 1921 einen Aufruf, der sich gegen eine Verbürgerlichung der Künstlergruppe wandte. Unterzeichnet wurde das Bekenntnis von Hannah Höch, Otto Dix, Georg Grosz, Raoul Hausmann, Georg Schlichter und John Heartfield.

Das wichtigste Mittel der Novembergruppe war die Selbstdarstellung, das regelmäßig mit Kunstausstellung, die sie in Eigenverantwortung organisierten. In einem eigenen Raum waren die Mitglieder der Malergruppe stets auf der «Großen Berliner Kunstausstellung» vertreten. Auch beteiligte sie sich in der Republik an Ausstellungen in Dresden, Halle und im Rheinland.

Zu den eigenen Ausstellungen wurden bedeutende Künstler und Vereinigungen eingeladen. Marc Chagall war 1919 dabei, ein Jahr später waren es Georges Braque und Fernand Léger. Im 1922 war es Henryk Berlewi, 1923 kam El Lissitzky, Iwan Puni und László Péri zur Ausstellung der Novembergruppe.

Die Nationalsozialisten bezeichnete die Künstlervereinigung Novembergruppe stets als «Rote Novembergruppe». Wegen ihres Einsatzes für Abstraktion wurden die Mitglieder als «Bolschewisten» tiutuliert. Mit der Machtübername der NSDAP am 30. Januar 1933, Hitler wird Reichskanzler, erfolgte wenige Monate später die Gleichschaltung aller Künstlerverbände. Das war auch das Verbot der Novembergruppe, die in diesen Jahren zur Avantgarde der bildenden Kunst zählte. Auch an der Teilnahme der «Großen Berliner Kunstausstellung» wurden nun alle progressiven Künstlereinigungen ausgeschlossen. Bis 1934 stand die Novembergruppe noch im Berliner Telefonbuch, 1935 wurde sie kostenpflichtig aus dem Vereinsregister gestrichen.

Die Ausstellung endete am 11. März 2019. Im Katalog zur Ausstellung «Freiheit - Die Kunst der Novembergruppe 1918 - 1935», heute bereits ein Standardwerk zur Geschichte der Künstlergruppe, vermittelt der Band dem Leser die Ausstellung.
khw


Berlinische Galerie: Freiheit
Die Kunst der Novembergruppe 1918 - 1935

Der Katalog, 272 Seiten, zahlreiche großformatige und farbige Abbildungen,
kostet im Museumshop 34,80 EUR