27.08.2018
Roland Jaeger: Foto-Auge Fritz Block – Neue Fotografie – Moderne Farbdias

Der Autor Roland Jaeger, Jahrgang 1955, studierte ab 1975 an der Hamburger Universität Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. Seine Magisterarbeit, 1985 abgeschlossen, eine Aufarbeitung über die Hamburger Künstlerfeste in den 1920er Jahren in der Stadt. Mit einer Arbeit über die Hamburger Architekten Dr. Block & Hochfeld promovierte Jaeger zum Dr. phil. Seitdem sind seine Themen: Kunst, Architektur und Fotografie, auch das Exil 1933 - 1945 in den USA.

Fritz Block baute zusammen mit Ernst Hochfeld das «Deutschlandhaus» in den Jahren 1928/29 an der Straßenkreuzung Drehbahn/Dammtorstraße, unweit vom Gänsemarkt in Hamburg. Das Gebäude war zu seiner Zeit das modernste Geschäftshaus, im Baustil der neuen Sachlichkeit, der Hansestadt. Das Gebäude als Denkmal geschützt, soll in nächster Zeit für einen Neubau weichen. Gegen den Abriss wird in der Stadt protestiert. Fritz Block war nicht nur einer der führenden Vertreter des Baues im Stil der Neuen Sachlichkeit, auch als Fotograf war ein Vertreter des Neuen Sehens.

Fritz Block wurde am 13. Januar 1889 in Warburg geboren. Seine Eltern waren Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Warburg. Ab 1908 studierte er in Karlsruhe, München, Darmstadt und Dresden Architektur und promovierte hier. Im Ersten Weltkrieg wurde er aufgrund seines Gehörleidens als Sanitäter eingesetzt. Im Jahr 1921 geründete Fritz Block mit Ernst Hochfeld in Hamburg ein Architekturbüro, das durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933, seine Tätigkeit einstellen musste.

Seit 1929 fotografierte Block zunächst nur in Hamburg, dann auch auf seinen Auslandreisen. Anfang 1930 waren es vor allem seine Fotoreportagen, die in den Beilagen des «Hamburger Anzeiger» und der «Hamburger Nachrichten» veröffentlicht wurden. Block Fotos veröffentlichte auch die Zeitschrift für gestaltende Arbeit «Die Form» und die Architekturzeitschrift «Baugilde».

Da Fritz Block als Jude nach 1933 jede Arbeitsmöglichkeit durch die Nationalsozialisten genommen wurde, er konnte weder publizieren noch als Architekt eigenständig arbeiten, musste 1938 in die Vereinigten Staaten von Nordamerika emigrieren.

Heimat wurde Los Angeles. Ab nun wurde die Fotografie zum Hauptberuf. Er fotografierte Dias-Serien auf den neuen Kodak-Diafilm «Kodak Chrome», auch Fotos zur Vermittlung von Kunst und besonders die moderne Architektur in Kalifornien.

Am 23. Januar 1955 starb Fritz Block in Los Angeles.

Mit dem Band «Fritz Block – Foto-Auge» hat Roland Jaeger einen hierzulande vergessenen Architekten und Fotografen wiederendeckt, seine Arbeiten in einem opulenten Fotobuch zusammengetragen. Der Band ist ein bleibendes Fritz Bloch Denkmal - das als Fotograf und Architekt.
khw


Roland Jaeger: Foto-Auge Fritz Block
Neue Fotografie - Moderne Farbdias

Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich/CH 2018
336 Seiten – 146 farbige u. 355 Duplex Abbildungen – 85,00 EUR