27.08.2018
Ronan Farrow: DAS ENDE DER DIPOLMATIE
WARUM DER WANDEL DER AMERIKANISCHEN AUSSENPOLITIK
FÜR DIE WELT SO GEFÄHRLICH IST

Der Autor Ronan Farrow – Satchel Roman O'Sullivan Farrow - am 19. Dezember1987 in New York City geboren, ist der Sohn von Woody Allen und Mia Farrow, das einzige leibliche Kind des Paares, das von 1989 bis 1992 zusammen war. Nicht von ungefähr hat er das Buch seiner Mutter gewidmet. Und Ronan Farrow weiß worüber er schreibt: er ist Journalist, Jurist und Diplomat.

Ronan Farrow begann seine Ausbildung am Bard College at Simon's Rock und studierte dann an der Yale Law School Jura, das er bereits 2009 mit Erfolg abschloss und eine Zulassung als Anwalt für New York.

Von 2001 bis 2009 war er UNICEF Sprecher für die Jugend. In dem Jahr 2009 wurde Farrow zum Sonderbotschafter in die Obama-Regierung berufen für humanitäre und NGO-Angelegenheiten im Amt des Sonderbotschafters für Afghanistan und Pakistan Richard Holbrooke. Zwei Jahre später wurde er für die Außenministerin Hillary Clinton Sonderbotschafter für Jugendthemen weltweit. Ein Jahr später verließ er das Außenministerium und begann das prestigeträchtige Rhodes-Studium an der Universität in Oxford in Großbritannien. Als Journalist schreibt er heute für «The New Yorker», ein liberales Magazin.

Ronan Farrow schreibt: «Diplomaten erfüllen viele wichtige Funktionen - Amerikaner im Ausland aus Krisen herauszuführen, die Wirtschaft von Entwicklungsländern am Laufen zu halten, Verträge zwischen Regierungen auszuarbeiten. Gerade Letzteres vermittelt bisweilen das Gefühl, beim Thanksgiving Dinner ausgerechnet mit der schwierigsten Verwandtschaft am Tisch zu sitzen, nur dass das Dinner ein Leben lang anzudauern scheint und an den gefährlichsten Orten der Welt stattfindet. Überzeugungskraft ist die Waffe des Diplomaten, geschärft an Gesprächsfronten am Rande internationaler Gipfeltreffen, in schummrigen Hotelbars oder inmitten vom Bombenhagel in Kriegsgebieten.»

Es sind somit seine eigenen Erfahrungen als Berater für NGO's, das in Afghanistan und Pakistan in seiner Zeit als Berater für Hilary Clinton. Anders heute unter Präsident Trump. Die Erkenntnisse wohl aus Zeitungen schreibt Farrow über die Diplomaten heute: Hier machen sich nun Gerüchte wie Paranoia breit. Noch immer hat der Präsident keine Vorstellungen von Diplomatie – außer seinem Schlagwort «America First».

Was Farrow über Rex Tillerson, dem ExxonMobil Chef und kurzfristigen US-Außenminister - vom 1. Februar 2017 bis zu seiner Entlassung am 13. März 2018 mit Wirkung zum 31. März 2018 schreibt, stimmt mehr als bedenklich. Auch das im State Department zahlreiche Büros und Botschafterposten inzwischen immer noch nicht besetzt sind. Oder wie unsensibel der US-Botschafter Richard Grenell in seinem Gastland sich zeigt.

Beim Lesen zeigt sich, was von den USA noch über uns kommen kann – nicht nur «America First».
khw


Ronan Farrow: DAS ENDE DER DIPLOMATIE
WARUM DER WANDEL DER AMERIKANISCHEN
AUSSENPOLITIK FÜR DIE WELT SO GEFÄHRLICH IST

Rowohlt Verlag – Reinbek bei Hamburg 2018
478 Seiten – 22,00 EUR