17.03.2018
Hans Joachim Schädlich: Felix und Felka

Der Autor Hans Joachim Schädlich wurde am 8. Oktober 1935 in Reichenbach im Vogtland geboren, besuchte die Volksschule in Reichenbach, die höheren Schulen in Bad Saarow und Templin. Von 1954 bis 1959 studierte er Germanistik und Linguistik an der Humboldt Universität Berlin und in Leipzig. Von 1960 bis 1976 war Schädlich, 1960 an der Universität Leipzig promoviert, Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin/DDR.

Bereits Ende der 60er Jahre begann er mit dem Verfassen von Texten von literarischer Qualität, die wegen seiner DDR-Kritik die eine Veröffentlichung die Zensur verhindert. Erst nach seiner Ausreise 1977 in die Bundesrepublik, wegen seines Protestes gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermanns hatte er seine Arbeit verloren, wird er ein zeitgenössischer Schriftsteller.

«Felix und Felka» ist die Geschichte des Malers Felix Nussbaum und seiner polnischen Freundin, der Malerin Felka Platek. Schädlich Erzählung beginnt an einen Nachmittag in Rom im Mai 1933. Im Klappentext heißt es: «Ein tätlicher Angriff des Malers Hanns Hubertus Graf von Merveldt zwingt den deutsch-jüdischen Maler Felix Nussbaum, die Villa Massimo zu verlassen. Die Rückkehr nach Deutschland ist ihm und seiner Lebensgefährtin, der polnisch-jüdischen Malerin Felka Platek, angesichts der nazistischen Judenverfolgung unmöglich. Nach Aufenthalten an der italienischen Riviera, in Paris und Ostende finden sie schließlich eine Bleibe in Brüssel. Dem dringlichen Rat eines Freundes, sich nach Palästina zu retten, folgen sie nicht. Obwohl die Bedrohung durch die deutschen Besatzungsbehörden zunimmt, bleiben sie in Brüssel, verstecken sich in einer Mansarde.»

Der Maler der Neuen Sachlichkeit Felix Nussbaum, am 11. Dezember 1904 in Osnabrück geboren, seine Freundin, Felka Platek, geboren am 3. Januar 1899 in Warschau, werden im Juni 1944 in Brüssel denunziert, und von der Wehrmacht verhaftet. Sie kommen ins belgische SS-Lager Malines, werden von hier in das KZ Auschwitz deportiert. Am 2. August 1944 treffen die beiden Künstler hier ein.

Felix Nussbaum starb nach dem 20. September 1944, seine Ehefrau Felka, sie hatten 1937 in Brüssel geheiratet, wurde bereits kurz nach ihrem Eintreffen im KZ ermordet. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt.

Hans Joachim Schädlich beschreibt meisterlich in «Felix und Felka» das Leben von Künstlern, die unter rassistischen Verfolgung standen.
Empfehlenswert.
khw


Hans Joachim Schädlich: Felix und Felka

Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 2018
203 Seiten, geb., 19,95 EUR