17.12.2017
Kurt Pätzold: Gefolgschaft hinterm Hakenkreuz
                    
Zwanzig Kapitel zu zwölf Jahren deutscher Geschichte

Zum Autor: Kurt Pätzold (1930 – 2016) geboren in Breslau, studierte in Jena Geschichte, Philosophie und Politische Ökonomie. Hier promovierte er mit einer Arbeit «Der Zeiss-Konzern in der Weltwirtschaftskrise» zum Dr. phil. An der Humboldt-Universität zu Berlin habilitierte er sich 1973 mit «Antisemitismus und Judenverfolgung». Das war eine Studie zur politischen Strategie und Taktik des faschistischen deutschen Imperialismus. Der marxistische deutsche Historiker – bis Ende 1990 Inhaber des Lehrstuhls für deutsche Geschichte wurde im Zuge der Abwicklung der Sektion Geschichte entlassen. Die Form seiner Entlassung bezeichnete der langjährige Leiter des «Zentrums für Antisemitismus Forschung» Wolfgang Benz als skandalös und unwürdig. Aber so war es einmal hier im Lande nach der Übernahme der DDR.

Der Wissenschaftler Pätzold schrieb regelmäßig für die Berliner Zeitung «Junge Welt» und war wissenschaftlicher Beirat der «Rosa-Luxemburg-Stiftung». Dabei setzte er, so Wolfgang Benz, mit seiner Arbeit zu Faschismus, Rassenwahn, und Judenverfolgung ein «bedeutsames Zeichen der marxistischen Antisemitismus- und Faschismusforschung». Seit 1996 war Kurt Pätzold Mitglied der «Leibnitz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin», die sich in der Traditionslinie der von Gottfried Wilhelm Leibnitz im Jahre 1700 initiierten Kurfürstlich Brandenburgischen Societät der Wissenschaften, wurde 1993 gegründet.

Mit seinem Buch «Gefolgschaft hinter dem Hakenkreuz» versucht Pätzold eine Antwort auf Fragen zu geben: «Warum haben Millionen Frauen und Männer, Alte und Junge, ein von Anbeginn verbrecherisches Regime gestützt?» In diesem Zusammenhang steht eine weitere Frage: «Weshalb halfen sie, Pläne zu verwirklichen, die über ihre nahen und fernen Nachbarn und schließlich über sie selbst Leiden und Sterben ohne Beispiel brachten.»

Schwer erkrankt, konnte Kurt Pätzold, das zu großen Teilen im Krankenhaus geschriebene Manuskript nicht selber überarbeiten. Das übernahm sein Freund Manfred Weißbecker, der das Manuskript in eine Druckfassung brachte. Im schreibt Manfred Weißbecker: «Es handelt sich um ein Buch, das in die Hände historisch interessierter und ebenso politisch wissbegieriger Leser gehört.»
Dem stimme ich von zu.
khw


Kurt Pätzold: Gefolgschaft hinterm Hakenkreuz
                    Zwanzig Kapitel zu zwölf Jahren deutscher Geschichte

Verlag am Park, Berlin 2017
367 Seiten – 19,99 EUR