25.05.2020
Kampf der spanischen Rechten Parteien um die Macht


Rund um das Salamanca-Viertel, der angrenzenden Plaza de Colón, auf dem eine übergroße spanische Fahne 24 Stunden flattert, den Magistralen von Passeo de Recoletos und dem Passeo de la Castellan war am Samstag den 23. Mai über zwei Stunden kein Vorwärtskommen mehr. Rund 6000 Autos, dazu Motorräder stauen sich an diesem sonnigen Tag auf den mehrspurigen Straßen in Madrid. Darüber lag als Geräuschkulisse ein ohrenbetäubendes Hupen.

Die Autodemonstranten hatten ihre Fahrzeuge von SEAT, Audi bis Mercedes mit großen und kleinen Nationalfahnen verziert. In diesem KFZ-Stillstand ertönte im ständigen Gebrüll, als sollte das Motorgeräusch der Fahrzeuge unterdrückt werden, Slogans wie »Freiheit«, »Viva España!« und »Sánchez tritt zurück«. Das ohne Mundschutz, bei geöffneten Fenstern der Luxuslimousinen und Cabrios. Das Großaufgebot der Policía Nacional griff nicht ein, obwohl gegen Auflagen der Corona-Pandemie verstoßen wurde.

Die rechtsextreme VOX-Partei, deren Klientel, die zur Mehrheit aus der Partido Popular kommt, hatte in allen Provinzhauptstädten in Spanien zur ihrer bisher größten Demonstration gegen die Corona-Politik, damit insbesondere gegen die Linksregierung von Partido Socialista Obreo Español und Unidos Podemos unter Ministerpräsident Pedro Sánchez aufgerufen. Es waren tausende von Automobilisten, die sich mit ihren zum Teil großen PS-stärken Fahrzeugen angeschlossen. Neben Madrid gab es in Granada, Sevilla, Santander, Murcia, Barcelona und weiteren Städten statt. In Barcelona schritt die katalanische Polizei, die »Mossos d'Esquadra« wegen massiven Übertretens der Covit-19 Auflagen ein.

Der Protest gegen die spanische Linksregierung begann vor 10 Tagen, zuvor in dem reichsten Viertel von Madrid Salamanca. Die Einwohner der großen Wohnungen begannen auf den Balkonen um 21 Uhr auf Töpfe und Pfannen zu schlagend, umgangssprachlich »Caceroladas« genannt. Danach kamen die reichen aber Unzufriedenen spontan auf die Straßen des Salamanca-Viertels, setzten mit spontan gemalten Transparenten, stets dabei die spanische Fahne, die auch um den Leib gewickelt, fort. Die Autokarawanen im Land sind die jüngste Protestkampagne, mit denen die Partido Popular gemeinsam mit der VOX ihren Anspruch auf die Macht - auch auf neue Korruption in Spanien - anmelden, auch wenn die Pandemie langsam abklingt.

Was bleiben wird sind Millionen von Arbeitslosen der Corona-Krise – ob dann die Partido Popular gepaart mit VOX die Retter sind, ist fraglich.
khw

VOX-Demo in Sa
lamanca


Die VOX-Führer


Der wahre VOX-Demonstrant