01.04.2019
Hamburger Korrespondenz im April 2019


Als die Elbe in den um 1990 von einem dreckigen und schmutzigen Abwasserkanal wieder zu einem sauberen Fluss wurde, kehrten auch die Fische zurück. Auch der Stint, ein Wanderfisch, der stets aus dem Meer zum Laichen in die Elbe zurückkehrt. Der kleine silbrige wohlschmeckende Stint war in Massen im Frühjahr wieder da. Wie um 1900 ernährte der Fang des Fisches Hunderte von Fischern an der Elbe von Lauenburg bis Freiburg an der Elbe. Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts machten die Fischer den Stint zum Kultfisch. Der Fisch meist traditionell in Roggenmehl gewendet und anschließend in Butter gebraten. Gegessen wird er meist aus der Hand. Als Beilage werden dazu im Restaurant Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat gereicht.

Seit Jahren wird der Stint immer weniger gefangen, 2017 und 2018 blieb der Fisch fast völlig aus. Gesunken ist die Fangmenge seit der Elbvertiefung um das Jahr 2000. Unterhalb der Hansestadt in Richtung Cuxhaven hat der Fluss teilweise eine Tiefe von 20 Metern, vor 100 Jahren waren es gerade einmal 5 Meter. Durch die Elbvertiefung – eine neue steht in diesem Jahr an - entstehen Sauerstofflöcher, der Stint kann nicht atmen. Fatal wirkt sich auch das ständige Ausbaggern der Fahrrinne aus - das Elbwasser ist trübe, der kleine Fisch findet keine Nahrung. Auch der Fischkundler der Hamburger Universität Professor Ralf Thiel kommt bei seinen Untersuchungen zu einem ähnlichen Ergebnis. Der Stint verträgt die warmen Winter nicht, das ständige Ausbaggern wirkt sich negativ aus, und das trübe Wasser raubt dem Fisch die Sicht wie den fehlenden Sauerstoff. Das wird sich mit der neuen Elbvertiefung nochmals verschlechtern. Dabei ist er Stint wichtig für das Nahrungsangebot der Tideelbe, für Kormorane und Möwen. Wir werden sehen, wie es um den Stint nach der neuen Elbvertiefung steht.

Die Suche nach einem Spitzenkandidaten der CDU für die Bürgerschaftswahl ist endlich geglückt. In den Wahlkampf soll Marcus Weinberg die Christenpartei führen. Der Landesvorsitzende Roland Heintze bezeichnete den Kandidaten Weinberg als „Brückenbauer“, der der Richtige sei, um die Stadt aus dem politischen Stillstand zu führen. Weinberg sagte, er wolle das über Jahre verloren gegangene Vertrauen in die Politik und die CDU zurückgewinnen, kündigte an, nach der Wahl im Februar 2020 sein Bundestagsmandat niederzulegen, um nach Hamburg zu wechseln. Mit der Vorstellung von Weinberg hat die monatelange Suche der Hamburger CDU nach einem Spitzenkandidaten endlich ein Ende gefunden. Im Herbst wurden Kandidaten gefunden, die aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten konnten.

Der geborene Hamburger Weinberg ist im Bundestag familienpolitischer Sprecher der Unionsfraktion und in der Hamburger-CDU bestens vernetzt. Weinberg war bereits einmal Landesvorsitzender, trat allerdings nach der letzten Bürgerschaftswahl zurück, da die CDU nur 15,9 Prozent erhalten hatte. Auch heute steht die Partei in Umfragen auch kaum besser da. Die Zustimmung zur derzeitigen rot-grünen Koalition in der Stadt ist noch immer groß. Zwei Tage nach seiner Kür stimmte Weinberg auf einem Kleinen Parteitag die Hamburger CDU auf den Wahlkampf in der Hansestadt ein.

Am 26. März zog Dr. Peter Tschentscher Bilanz nach einem Jahr im Amt des 1. Bürgermeisters von Hamburg. Das ist eine positive Ein-Jahres-Bilanz seiner Arbeit in der Stadt. Für ihn gilt es, nun konzentriert weiterzuarbeiten und die Hamburger davon zu überzeugen. Es wurde viel geschafft beim Wohnungsbau, Verkehr und der Inneren Sicherheit. In Richtung Berlin forderte er weiterhin, dass sich der Bund wesentlich an den Ausgaben für Flüchtlinge beteiligt. Auch beim Thema Klimaschutz habe Hamburg wegen seiner wirtschaftlichen Kraft eine Vorreiterrolle für die Bundesrepublik. Hoffen wir es.

Es war ein falscher Klick, der die gesamte Verwaltung Hamburgs über Stunden damit beschäftigte, E-Mails zu löschen. Eine Mail ging am 26. März an 65.000 Empfänger, sorgte für ein Chaos im Internet. Die Ursache: Eine System-Administratorin des Behörden-Dienstleister Dataport wollte einigen Kollegen eine E-Mail senden, klickte aus Versehen auf «Alle benachrichtigen». Die Frau hatte die Berechtigung auf alle 65.000 Adressen der städtischen Mitarbeiter zuzugreifen. Damit Begann der chaotische E-Mail-Kreislauf, der Server lief heiß. Am frühen Nachmittag konnte endlich das Chaos beendet werden.
khw


Wo sind die Stint-Fische in der Elbe


CDU möchte 2020 den Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher aus dem Amt kegeln