01.11.2017
Hamburger Korrespondenz im November 2017


In den neuen Bundestag entsendet Hamburg nun 16 Abgeordnete. Fünf von ihnen kommen von der SPD, die CDU ist mit vier dabei, jeweils zwei von den Grünen, FDP und «Die Linke» und einer kommt von der AfD. Bisher hatte «Die Linke» in Hamburg nur ein Mandat im Bundestag im Bundestag, entsendet sie jetzt zwei, den Europaabgeordneten Fabio De Masi und die Hamburgerin Zaklin Nastic nach Berlin. Für die FDP ziehen ihre Mitglieder der Bürgerschaft, die Fraktionsvorsitzende Katja Sudig und Wieland Schinnenburg von der Elbe an die Spree. Zum Mitglied des Bundestag ist auch das AfD Mitglied und Fraktionschef der Hamburger Parteiformation Bernd Baumann geworden. Das sind die personellen Veränderungen im Parlament der Hansestadt Hamburg.

Eine HW Tarifanpassung wird es für 2018 geben. Anders als die DB zum Fahrplanwechsel 15. Dezember 2017, im Nachverkehr 2,9 Prozent und Fernverkehr 1, 3 Prozent, wird es im Hamburger Verkehrsverbund eine moderate Erhöhung von 1,2 Prozent kommen.

Keine Freunde bringen derzeit die Nachrichten von der Reederei Hamburg Süd. Das Unternehmen wurde 1871 von elf Hamburger Handelshäusern nach dem siegreichen Krieg über Frankreich gegründet. Heute ist die Reederei eine Kommanditgesellschaft mit Schwerpunkt Containerschifffahrt. Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen 1440 nautische Mitarbeiter und 4520 an Land. Hamburg Süd betrieb 189 Schiffe, davon 130 Containerschiffe.

Über Jahrzehnte war die Reederei ein Unternehmen der Oetker-Gruppe, bekannt unter anderem durch Backpulver. Am 1. Dezember 2016 teilte die Oetker-Gruppe ihre Trennung vom Geschäftsfeld Schifffahrt mit.

Übernommen wurden alle Hamburg Süd Aktivitäten vom dänischen Konzern A. P. Møller-Mærsk. Wohl sind die Verträge unterzeichnet, die Übergabe soll zum Ende des Jahres 2017 stattfinden. Mit dem Verkauf der Hamburg Süd kommt auch der Arbeitsplatzabbau. Ein großer Teil der Aufgaben wird von Hamburg in die Zentrale von Mærsk verlegt. Jüngst wurde auf einer Betriebsversammlung bekannt gegeben, dass 131 Stellen abgebaut werden sollen. Für die Vorsitzende des Betriebsrats Sabine Fischbach war das ein schwarzer Tag. Nun versucht der Betriebsrat mit der Unternehmensführung in Kopenhagen, dass die Arbeitsplätze möglichst schonend abgebaut werden. Aber ist das bei dem derzeitigen Sozialpartnerschaftsverhalten von Gewerkschaften und Unternehmen überhaupt möglich? Der Chef der Mærsk Division Transport und Logistik Sören Skou hat bereits angekündigt, dass nach der Übernahme jährlich mehr als 20 Millionen Euro eingespart werden sollen. Das soll mit einem Sparprogramm nach der Übernahme von der Hamburg Süd umgesetzt werden. Unklar ist auch, ob die Hamburg-Süd-Flotte weiter unter der Fahne schwarz, rot, gold über die Meere fahren. Die Reederei Mærsk lässt ihre Schiffe unter dänischer und der Flagge von Singapur über die Weltmeere fahren. Die Seeleute der Reederei Hamburg Süd sollen größtenteils übernommen werden.

Die Werft Blohm + Voss, mm im Eigentum der Lürssen Maritime Beteiligungen, firmiert die Gesellschaft als Blohm + Voss B.V. & Co. KG. Im Mai taufte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in der Blohm + Voss Werft die Fregatte auf dem Namen «Rheinland-Pfalz». Als Taufpatin wünschte sie der letzten von vier neuen Fregatten «allzeit guten Fahrt und stets eine Handbreit Wasser unterm Kiel».

Die neuen Bundeswehrschiffe der Baureihe F125 - 150 Meter lang und knapp 19 Meter breit - sind für weltweite Einsätze entwickelt und sollen bis zu zwei Jahre auf See bleiben können, ohne eine Werft anlaufen zu müssen. Ein Wunsch und Hoffnung der Taufpatin - dass das Schiff vor allem Aufgaben von humanitären Einsätzen und Friedensmissionen betraut wird. Hoffentlich.

Mit der Übernahme durch Lürssen hat sich bei Blohm + Voss sehr viel verändert. Durch die laufende Rationalisierung wurden von 989 Stellen bereits 300 abgebaut, auch hat der Hamburger Lürssen-Betrieb jetzt keine eigene Konstruktionsabteilung für Schiffe der Bundeswehr mehr. Der Hamburger Standtort wird künftig in das Baukastensystem von Lürssen, die bereits acht Werften an Nord- und Ostssee betreibt, eigegliedert. Nun hofft man auf den Nachbau von fünf neuen Korvetten K130 für die Bundesmarine, der demnächst vergeben werden soll. Da hat Blohm + Voss bereits Erfahrungen, dass sie bereits vor Jahren die erste Serie baute. Wir werden uns nun in Hamburg darauf einrichten, dass der Betrieb zur neuen Rüstungsschmiede der Stadt wird.
khw

16 Abgeordnete vom Michel nach Berlin


Hamburg - Hafen


Blohm&Voss Werft mit Elb-Philharmonie


Fregatte am Werftanlieger


MSC Containerschiff